Augsburger Allgemeine (Land West)
So verteilen die Kommunen die FFP2Masken
Pandemie Der Freistaat gibt kostenlose Exemplare für pflegende Angehörige aus. Die Kommunen sind überrascht
Landkreis Augsburg Nach der Verschärfung der Lockdown-Regeln gilt in ganz Bayern im Einzelhandel und im öffentlichen Nahverkehr eine FFP2-Maskenpflicht. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege stellt pflegenden Angehörigen jeweils drei FFP2-Masken zur Verfügung. Die Verteilung der Masken wird über die Stadt-und Gemeindeverwaltungen im Landkreis koordiniert. Hauptpflegepersonen können die Masken unter Vorlage des Schreibens der Pflegekasse mit Feststellung des Pflegegrades des Pflegebedürftigen bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung der pflegebedürftigen Person abholen.
Zudem können bedürftige Landkreisbürger ab 15 Jahren fünf FFP2-Masken erhalten. Als bedürftig gilt man, wenn man obdachlos ist oder einen der folgenden Nachweise vorlegen kann: einen aktuellen Bescheid oder eine Bescheinigung des Jobcenters über Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts, einen aktuellen Bescheid oder eine Bescheinigung des Sozialhilfeträgers über Hilfe zum Lebensunterhalt oder Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung oder einen Berechtigtenausweis für die Tafel.
Asylbewerber erhalten ihre Masken direkt über die Betreuer der Unterkünfte. Genauere Informationen zum Ablauf der Maskenausgabe erhalten Interessierte direkt bei der
Stadt- oder Gemeindeverwaltung. „Wir wurden von der Aktion überrascht“, erklärt Simon Schropp, Kreisvorsitzender des Gemeindetags und Bürgermeister Untermeitingens. „Begeistert waren die Kommunen alle nicht, wir haben schon genügend Aufgaben.“
Verschiedene Kommunen hätten schon Orte zur Ausgabe der Masken ausgesucht, wie Eisstadien oder Büchereien. „In Untermeitingen werde ich die Bücherei gegenüber dem Rathaus nutzen“, so Schropp. Eine Rathausmitarbeiterin werde abgestellt, um die Berechtigung zu prüfen.
Die Stadt Gersthofen gibt nach einem Antrag der CSU-Fraktion selbst kostenlose Masken aus. Bereits am Freitag wurde eine Großbestellung FFP2-Masken bei einem Lieferanten mit Sitz in Gersthofen aufgegeben. Noch in dieser Woche sollen jeweils fünf Masken in die Briefkästen aller Gersthofer, welche zum Stichtag 31. Januar 2021 70 Jahre oder älter sind, verteilt werden. Laut Bürgermeister Michael Wörle sind dies rund 3000 Gersthofer. 15 eigene Mitarbeiter, die coronabedingt in ihren eigentlichen Bereichen nicht wie sonst üblich eingesetzt werden können, stellen sie zu.
Im Zuge der Maskenverteilung an Bürger werden auch insgesamt 550 Mitarbeiter der Stadt einmalig mit fünf Masken ausgestattet.
Dass die von der Staatsregierung gelieferten Masken für pflegende Angehörige und für Bedürftige auf
Wunsch des Landrats Martin Sailer bei den Kommunen abgeholt werden sollen, stört Wörle: „Bei einem bundesweiten Lockdown kann es nicht das Ziel sein, Bürger in Schlangen in einer Behörde warten zu lassen und eine Art Massenveranstaltung zu schaffen. Wir haben uns deshalb gegen die direkte Abholung im Rathaus entschieden, sondern stellen den Empfangsberechtigten die Masken per Post zu.“Um sie zu erhalten, müssen Empfangsberechtigte den Nachweis in Kopie an die Stadtverwaltung senden, per Post (Stadt Gersthofen, Maskenverteilung, Rathausplatz 1, 86368 Gersthofen) oder E-Mail k-fall@gersthofen.de. Dann werden die zur Verfügung stehenden Masken versandt.
In Neusäß beginnt die Ausgabe der FFP2-Schutzmasken für Neusässer Berechtigte am Mittwoch, 20. Januar, von 13 bis 16 Uhr. In der Folge findet jeweils Dienstag bis Freitag von 13 bis 16 Uhr sowie Samstag von 9 bis 13 Uhr im Jugendkulturhaus Stereoton, Daimlerstraße 3a, eine Verteilung statt.
In Stadtbergen werde ein Fenster im Rathaus für die Ausgabe geöffnet, dort könnten die Masken gegen Nachweis zu den derzeitigen Öffnungszeiten abgeholt werden, erklärt Bürgermeister Paulus Metz.
In Dinkelscherben können die Masken am Freitag, 22., und Samstag, 23. Januar, jeweils von 9 bis 12 Uhr im Foyer der Reischenausporthalle (Kohlstattstraße 2a, Eingang Köhlerstraße) abgeholt werden.