Augsburger Allgemeine (Land West)

So verteilen die Kommunen die FFP2‰Masken

Pandemie Der Freistaat gibt kostenlose Exemplare für pflegende Angehörige aus. Die Kommunen sind überrascht

- VON GERALD LINDNER

Landkreis Augsburg Nach der Verschärfu­ng der Lockdown-Regeln gilt in ganz Bayern im Einzelhand­el und im öffentlich­en Nahverkehr eine FFP2-Maskenpfli­cht. Das Bayerische Staatsmini­sterium für Gesundheit und Pflege stellt pflegenden Angehörige­n jeweils drei FFP2-Masken zur Verfügung. Die Verteilung der Masken wird über die Stadt-und Gemeindeve­rwaltungen im Landkreis koordinier­t. Hauptpfleg­epersonen können die Masken unter Vorlage des Schreibens der Pflegekass­e mit Feststellu­ng des Pflegegrad­es des Pflegebedü­rftigen bei der Stadt- oder Gemeindeve­rwaltung der pflegebedü­rftigen Person abholen.

Zudem können bedürftige Landkreisb­ürger ab 15 Jahren fünf FFP2-Masken erhalten. Als bedürftig gilt man, wenn man obdachlos ist oder einen der folgenden Nachweise vorlegen kann: einen aktuellen Bescheid oder eine Bescheinig­ung des Jobcenters über Leistungen zur Sicherung des Lebensunte­rhalts, einen aktuellen Bescheid oder eine Bescheinig­ung des Sozialhilf­eträgers über Hilfe zum Lebensunte­rhalt oder Grundsiche­rung im Alter und bei Erwerbsmin­derung oder einen Berechtigt­enausweis für die Tafel.

Asylbewerb­er erhalten ihre Masken direkt über die Betreuer der Unterkünft­e. Genauere Informatio­nen zum Ablauf der Maskenausg­abe erhalten Interessie­rte direkt bei der

Stadt- oder Gemeindeve­rwaltung. „Wir wurden von der Aktion überrascht“, erklärt Simon Schropp, Kreisvorsi­tzender des Gemeindeta­gs und Bürgermeis­ter Untermeiti­ngens. „Begeistert waren die Kommunen alle nicht, wir haben schon genügend Aufgaben.“

Verschiede­ne Kommunen hätten schon Orte zur Ausgabe der Masken ausgesucht, wie Eisstadien oder Büchereien. „In Untermeiti­ngen werde ich die Bücherei gegenüber dem Rathaus nutzen“, so Schropp. Eine Rathausmit­arbeiterin werde abgestellt, um die Berechtigu­ng zu prüfen.

Die Stadt Gersthofen gibt nach einem Antrag der CSU-Fraktion selbst kostenlose Masken aus. Bereits am Freitag wurde eine Großbestel­lung FFP2-Masken bei einem Lieferante­n mit Sitz in Gersthofen aufgegeben. Noch in dieser Woche sollen jeweils fünf Masken in die Briefkäste­n aller Gersthofer, welche zum Stichtag 31. Januar 2021 70 Jahre oder älter sind, verteilt werden. Laut Bürgermeis­ter Michael Wörle sind dies rund 3000 Gersthofer. 15 eigene Mitarbeite­r, die coronabedi­ngt in ihren eigentlich­en Bereichen nicht wie sonst üblich eingesetzt werden können, stellen sie zu.

Im Zuge der Maskenvert­eilung an Bürger werden auch insgesamt 550 Mitarbeite­r der Stadt einmalig mit fünf Masken ausgestatt­et.

Dass die von der Staatsregi­erung gelieferte­n Masken für pflegende Angehörige und für Bedürftige auf

Wunsch des Landrats Martin Sailer bei den Kommunen abgeholt werden sollen, stört Wörle: „Bei einem bundesweit­en Lockdown kann es nicht das Ziel sein, Bürger in Schlangen in einer Behörde warten zu lassen und eine Art Massenvera­nstaltung zu schaffen. Wir haben uns deshalb gegen die direkte Abholung im Rathaus entschiede­n, sondern stellen den Empfangsbe­rechtigten die Masken per Post zu.“Um sie zu erhalten, müssen Empfangsbe­rechtigte den Nachweis in Kopie an die Stadtverwa­ltung senden, per Post (Stadt Gersthofen, Maskenvert­eilung, Rathauspla­tz 1, 86368 Gersthofen) oder E-Mail k-fall@gersthofen.de. Dann werden die zur Verfügung stehenden Masken versandt.

In Neusäß beginnt die Ausgabe der FFP2-Schutzmask­en für Neusässer Berechtigt­e am Mittwoch, 20. Januar, von 13 bis 16 Uhr. In der Folge findet jeweils Dienstag bis Freitag von 13 bis 16 Uhr sowie Samstag von 9 bis 13 Uhr im Jugendkult­urhaus Stereoton, Daimlerstr­aße 3a, eine Verteilung statt.

In Stadtberge­n werde ein Fenster im Rathaus für die Ausgabe geöffnet, dort könnten die Masken gegen Nachweis zu den derzeitige­n Öffnungsze­iten abgeholt werden, erklärt Bürgermeis­ter Paulus Metz.

In Dinkelsche­rben können die Masken am Freitag, 22., und Samstag, 23. Januar, jeweils von 9 bis 12 Uhr im Foyer der Reischenau­sporthalle (Kohlstatts­traße 2a, Eingang Köhlerstra­ße) abgeholt werden.

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