Augsburger Allgemeine (Land West)
Zweimal die Bestnote
Einzelkritik Gikiewicz und Niederlechner stehen beim 2:1 im Mittelpunkt, aber auch ein anderer Spieler überzeugt
● Rafal Gikiewicz Besser geht es nicht. Innerhalb von vier Minuten verhinderte er den 2:2-Ausgleich. Zuerst hielt er den Elfmeter von Marcus Ingvartsen (56.) und dann auch noch einen Schuss von Awoniyi (60.). Dafür gibt es die Note eins für die Nummer eins. Note 1,0
● Reece Oxford Der junge Engländer war der Turm in der Abwehrschlacht gegen Union. Er gewann gefühlt 100 Kopfballduelle, auch am Boden zeigte er sich zweikampfstark und langsam wird er auch bei der Spieleröffnung langsam mutiger. Auch wenn da noch viel Potenzial vorhanden ist. Note 2,0
● Jeffrey Gouweleeuw Der Kapitän leistete zusammen mit seinen beiden Innenverteidiger-Kollegen Schwerstarbeit. Diesmal fiel er aber leistungsmäßig etwas gegenüber den Youngstern Oxford und Uduokhai ab. Vor dem Ausgleich störte er Vorbereiter Awoniyi nicht konsequent genug. Note 3,0
● Felix Uduokhai Verteidigte mit vollem Einsatz das eigene Tor. Dafür riskierte er auch eine blutige
Lippe, die er sich in der 87. Minute bei einem Zweikampf mit Awoniji abholte. Zu Beginn der Partie noch mit vielen einfachen Fehlpässen, minimierte er dann seine Fehlerquote deutlich. Note 2,5
● Daniel Caligiuri Der Routinier spielt derzeit mangels Alternative (Frankenberger verletzt, Gumny noch nicht stabil genug) rechter Verteidiger. Das erledigt der 33-Jährige mit der Erfahrung von über 300 Bundesligaspielen. Aber Union leitete viele Angriffe über seine Seite ein und mit zunehmender Spieldauer fehlten ihm dann die Schnelligkeit und auch die Qualität der Ausführung. Note 4,0
● Tobias Strobl Das Passwunder des FCA. 89 Prozent seiner Pässe kommen an. Ein Top-Wert, aber kaum eines seiner Zuspiele öffnet einmal das Spiel des FCA, oder löst eine knifflige Situation. Er ist kein Spiellenker, sondern eher ein Zuarbeiter. Verlor vor dem 1:1 auch den entscheidenden Zweikampf gegen den Torschützen Ingvartsen. Note 3,5
● Carlos Gruezo Für den Südamerikaner gilt das Gleiche wie für Strobl. Er ist kein Spieleröffner. Diesmal gewann er auch nur 25 Prozent seiner Zweikämpfe. Was man ihn aber zu Gute halten muss. Er gibt nie auf, läuft viele Räume zu. Note 4,0 ● Iago Der Brasilianer ist auf der linken Abwehrseite derzeit nicht zu ersetzen. Enorm fleißig (11,76 Kilometer Laufleistung) und in der Defensive ist auf ihn Verlass, auch weil er mit seiner Schnelligkeit (33,53 Stundenkilometer war mit Abstand der Top-Wert aller Spieler) viele Gegner in den Schatten stellt. In der
Vorwärtsbewegung fiel er aber besonders in der ersten Hälfte mit einigen nicht bundesligatauglichen Fehlpässen auf. Note 3,5
● Andre Hahn Der 30-Jährige verkörpert das Kämpferherz des FCA. Der Albtraum jeder Wäschefrau. Seine Trikot ist immer dreckverschmiert. Gewann gegen Union zwar nur ein Viertel seiner Zweikämpfe, doch darunter waren die zwei wichtigsten des Spiels. Er bereitete das 1:0 mit einer Kopfballvorlage vor und das 2:1 mit seinem tollen Volleyschuss, den UnionTorhüter Andreas Luthe nur vor die Beine von Niederlechner abwehren konnte. Note 3,0
● Marco Richter Von seiner Topform ist er noch ein Stück weit entfernt. Er dribbelte sich des Öfteren fest, traf beim Abspiel mehrmals die falschen Entscheidungen, doch dann zeigt er wieder, warum er derzeit der einzig wirkliche Kreative im FCA-Team ist. Sein Diagonalpass vor dem 2:1 war genau gezirkelt und auch sein etwas verunglückter Seitfallzieher in der ersten Hälfte war schön anzuschauen. Note 3,5
● Florian Niederlechner Er beendete seine Torflaute mit zwei typischen Niederlechner-Toren. Beim ersten ließ er sich beim Konter von niemanden mehr stoppen und beim 2:1 stand er einfach genau da, wo ein Torjäger stehen muss. Zwei Tore, die dem sympathischen Oberbayer und dem FCA guttun. Note 1,5
● Fredrik Jensen Ersetzte Marco Richter. Wenn er gesund bleibt und wenn er seine Form weiter steigert, könnte er im offensiven Mittelfeld bald längere Rollen spielen dürfen.
● Robert Gumny Kam in der 82. Minute für Florian Niederlechner. Derzeit ist die Bundesliga für den jungen Polen noch ein Kosmos, in dem er staunend immer wieder neue Erfahrungen macht.
● Alfred Finnbogason Hahn macht für ihn in der 82. Minute Platz. Lief kurz vor Schluss noch einen Konter, den ein Finnbogason in Normalform nicht mit so einem einfachen Ballverlust abgeschlossen hätte.
● Rani Khedira Sein Wechsel in der
90. Minute für Gruezo war mehr taktischer Natur, um Zeit verstreichen zu lassen.
Es werden nur Spieler benotet, die länger als 30 Minuten gespielt haben