Augsburger Allgemeine (Land West)
Zur Zeit gibt es nun mal kein „Wunschkonzert“
Zu den beiden Artikeln „Was liegt eigent lich 15 Kilometer von Augsburg ent fernt“und „Wirrwarr um die CoronaRe geln wird zu groß“:
Sind es nicht die Medien, die dieses Wirrwarr durch ihre Berichterstattung erzeugen? Wie kann man einem Artikel („Was liegt 15 Kilometer von Augsburg“) fast eine Seite widmen, dem ich dann folgende Inhalte entnehmen muss: eine Entdeckungsreise; tagestouristische Ausflüge; zum Einkaufen 15 Kilometer überschreiten; von Hurlach an die Staustufe zum Joggen. Genau damit wird die Bevölkerung auf den Weg geschickt, ihre gewünschten „Unternehmungen“in die Tat umzusetzen. Des Weiteren wird mit einer Berichterstattung auf den „Wirrwarr“hingewiesen. Ich sage nur: Würde sich jeder ins Gedächtnis rufen, wie er sich im Frühjahr 2020 verhalten hat, vor allem mit welcher Solidarität, müsste man nicht über ein Wirrwarr reden. Eines wäre klar umzusetzen: Wir bleiben zu Hause! Zur Zeit ist es nun mal kein „Wunschkonzert“und die Mutation des Corona-Virus ist auf dem Vormarsch. Auch mein Leben und das meiner Familie ist mit Einschränkungen verbunden. Fragen wir uns doch ehrlich, welchen Preis zahlen wir wirklich bei diesen Einschränkungen - abgesehen von der Wirtschaft? Ist dieser persönliche Preis wirklich so hoch, wenn wir uns in unseren „Aktivitäten“einfach nochmals zurücknehmen?
Wenn in den Medien einfach nur darauf hingewiesen würde, was wirklich relevant ist, zum Beispiel: Kontakt nur mit einer Person aus fremdem Haushalt; medizinische Maske tragen, nur notwendige Erledigungen tätigen wie Arztbesuch, das Einkaufen, den Sport, mit Kindern vor die Tür nur in unmittelbarer Nähe meines Zuhauses, auf Hygiene achten und vor allem Abstand halten. Und wie erreicht man den besten Abstand? In dem wir uns für einen absehbaren Zeitraum zur Regel setzen: „Ich bleibe erneut zu Hause“.
Andrea Wunsch, Augsburg