Augsburger Allgemeine (Land West)
Jobmarkt im Lockdown
Arbeitslosigkeit in Bayern steigt
München Die Arbeitslosigkeit in Bayern ist zu Jahresbeginn auf den höchsten Stand seit sechs Jahren gestiegen. Insgesamt 316791 Menschen waren im Januar arbeitslos gemeldet. Das entsprach einer Quote von 4,2 Prozent, 0,6 Prozentpunkte mehr als im Dezember, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Nürnberg mitteilte. Eine höhere Arbeitslosenquote gab es in Bayern mit 4,3 Prozent zuletzt im Januar 2015.
Der derzeitige Anstieg ist nach Einschätzung der Arbeitsagentur aber vor allem saisonal bedingt, da die Arbeitslosenzahlen im Winter traditionell etwas höher sind. Die im November und Dezember verschärften Corona-Beschränkungen haben demnach bislang keinen Einfluss
auf die Arbeitslosenzahlen. Sichtbar sind die Folgen des neuerlichen Lockdowns vor allem im Anstieg der Kurzarbeit – im Dezember und Januar stellten bayerische Unternehmen für jeweils rund 125000 Mitarbeiter Anträge, vor allem in Gastronomie und Einzelhandel.
Die Folgen der Corona-Krise für den bayerischen Arbeitsmarkt sind vor allem im längerfristigen Vergleich sichtbar. Seit Beginn der Pandemie sind die Zahlen deutlich gestiegen, bereits im August 2020 wurde die Vier-Prozent-Marke zum ersten Mal überschritten, um dann wieder zu sinken. Zu Beginn des neuen Jahres waren nun gut 67000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet vor einem Jahr, ein Anstieg um 27 Prozent.