Augsburger Allgemeine (Land West)

Petition zum Erhalt der Faschingsf­erien scheitert

Engagement Zwei Schülerinn­en setzen sich dafür ein, dass die schulfreie Zeit nicht gestrichen wird. Knapp 44.000 Unterstütz­er finden sich für ihr Anliegen – und trotzdem ist es nicht erfolgreic­h

- VON PHILIPP KINNE

Die Faschingsf­erien in Bayern sind endgültig gestrichen. Das hat die bayerische Staatsregi­erung beschlosse­n, um versäumten Unterricht in Zeiten von Corona nachzuhole­n. Doch es regte sich Widerstand. Die Schülerinn­en Mia und Hannah aus Adelsried und Bonstetten starteten eine Online-Petition. Damit wollten die beiden Jugendlich­en, die die achte und elfte Klasse des Augsburger Maria-WardGymnas­iums besuchen, ihre Ferien retten. Knapp 44.000 Unterstütz­er fanden sich. Doch nun wurden diese und andere Petitionen abgelehnt.

Die Enttäuschu­ng der beiden Jugendlich­en ist groß, lassen sie am Tag nach der Entscheidu­ng des Landtags über Vater Oliver Ehrengrube­r ausrichten. Dennoch sei ihre Petition ein Erfolg gewesen, da sie eine große Debatte angestoßen habe. Für ein längeres Gespräch haben die beiden keine Zeit – Digitalunt­erricht und Hausaufgab­en. Das macht deutlich, weshalb es dringend eine kurze Erholungsp­hase für die Schülerinn­en und Schüler braucht, sagt der Vater: „Die Schüler sitzen den ganzen Vormittag bis in den frühen Nachmittag im Distanzunt­erricht und dann müssen noch Hausaufgab­en gemacht werden.“

Hoffnung, dass die Entscheidu­ng des Staatsmini­steriums im letzten

Moment doch noch gekippt wird, machen sich Mia und Hannah nicht mehr. Ihre Petition war die erfolgreic­hste von mehreren, welche das Ziel hatten, die Ferien zu retten. Gegen die Stimmen von SPD, Grünen und FDP lehnten die Regierungs­fraktionen die Anträge am Donnerstag ab.

„Dass diese Entscheidu­ng allen Beteiligte­n viel abverlangt, ist in der derzeitige­n Lage voll und ganz nachvollzi­ehbar“, erklärte das bayerische

Kultusmini­sterium auf Nachfrage. Dennoch müsse angesichts der Pandemie jede Zeit und Gelegenhei­t ausgelotet werden, um Bildungsge­rechtigkei­t sicherzust­ellen. Um eine Überforder­ung der Schülerinn­en und Schüler zu vermeiden, sollen die Lehrkräfte bei der Unterricht­sgestaltun­g genau darauf achten, dass immer wieder Lernpausen eingelegt und passgenau auf die Schülerbed­ürfnisse eingegange­n wird, teilte das Kultusmini­sterium mit.

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