Augsburger Allgemeine (Land West)
Streiten und gewinnen
VfB bezwingt Mainz trotz Führungskrise
Stuttgart Ungeachtet des immer bizarrer werdenden Machtkampfs in seiner Führungsetage hat der VfB Stuttgart zumindest sportlich einen kleinen Befreiungsschlag geschafft. Die Schwaben gewannen am Freitag mit 2:0 gegen den FSV Mainz 05 und feierten im neunten Anlauf ihren ersehnten ersten Liga-Heimsieg in dieser Saison. Sasa Kalajdzic (55. Minute) und Silas Wamangituka (72.) trafen für den Aufsteiger, der zuvor zweimal verloren hatte, in der Tabelle aber weiter den Anschluss an die obere Hälfte hält. Für den Vorletzten aus Mainz war es eine Woche nach dem überraschenden 3:2 gegen RB Leipzig ein neuerlicher Rückschlag im Abstiegskampf.
Im Vorfeld der Partie waren die Querelen in der VfB-Chefetage, in der sich Präsident Claus Vogt neben Vorstandschef Thomas Hitzlsperger inzwischen auch öffentlich mit seinen Präsidiumskollegen bekämpft, das beherrschende Thema in Stuttgart. Sportlich sind die Schwaben, die aus den vorangegangenen sieben Partien nur fünf Punkte geholt hatten, nun aber erstmal wieder in der Spur. Ein Spiel für Feinschmecker war es jedoch nicht.
Viele Zweikämpfe und viele Fouls bestimmten das Bild, Torraumszenen hatten dagegen Seltenheitswert. Die Mainzer erwiesen sich als unbequemer Gegner. Das Team von Trainer Bo Svensson ließ mit einer robusten Spielweise dem VfB kaum Platz, sein Offensivspiel aufzuziehen. Erschwerend kam für die Schwaben hinzu, dass Gonzalo Castro in seinem 400. Bundesligaspiel bereits Mitte der ersten Halbzeit verletzt vom Platz musste.
So fielen die Stuttgarter in den ersten 45 Minuten mehr durch ihre Sondertrikots als durch ihr gefürchtetes Angriffsspiel auf. Statt eines roten zierte ein regenbogenfarbener Brustring ihre Jerseys – als Zeichen für ein vielfältiges Miteinander. Im zweiten Durchgang stellten sich die Stuttgarter besser auf die Mainzer Spielweise ein – und wurden prompt belohnt. Nach Flanke von Sosa traf Kalajdzic per Kopf zur Führung.Als die Mainzer anschließend offensiver wurden, öffnete das den Stuttgarter Räume. Nach einem Konter markierte dann Wamangituka mit seinem sein elften Saisontor die Entscheidung.