Augsburger Allgemeine (Land West)
Flick muss wegen Corona tüfteln
Goretzka und Martínez sind in Quarantäne, ein Ersatzmann fällt angeschlagen aus
München Wirklich erschreckend für die Konkurrenz in der Bundesliga ist, dass der FC Bayern enteilt ist, obwohl er in den vergangenen Wochen wirklich nicht zu glänzen vermochte. In der Liga schlägt sich der holprige Jahresauftakt der Münchner in einem Sieben-Punkte-Vorsprung vor dem ersten Verfolger nieder. Zwar konnte die Mannschaft zuletzt weder gegen Freiburg (2:1) noch gegen Augsburg (1:0) oder den FC Schalke (4:0) ganzheitlich überzeugen – letztlich aber stehen drei Siege am Stück, die den schlingernden Bayern wieder Stabilität verliehen haben dürften. Mitverantwortlich dafür war die personelle Kontinuität, zu der sich Flick entschlossen hatte. David Alaba und Jérôme
Boateng dichteten weitgehend die defensiven Löcher ab, die sich zuvor weitflächig ergeben hatten, und Leon Goretzka sowie Joshua Kimmich trieben das Spiel über das Zentrum in die Offensive.
Gegen die TSG Hoffenheim am Samstag aber ist Flick zum Umbau gezwungen. Goretzka sowie der mögliche Ersatzmann Javi Martínez wurden positiv auf Covid-19 getestet und befinden sich in häuslicher Quarantäne.
Flick erwähnte die Absenz der beiden Mittelfeldmänner auf der Pressekonferenz vor dem Spiel nur beiläufig und fügte an, dass mit dem „Gesundheitsamt alles abgeklärt ist“. Neue Corona-Normalität.
Weil aber auch Corentin Tolisso noch angeschlagen ausfällt, gehen den Bayern langsam die Alternativen im Mittelfeld aus. Möglicherweise darf der zuletzt kaum berücksichtigte Marc Roca von Anfang an spielen. Vielleicht aber baut Flick sein Team auch derart um, dass die Statik einem Jamal Musiala einen freien Platz offeriert.
Zuletzt wurden Gerüchte laut, der 17-Jährige werde demnächst von Joachim Löw für die kommenden Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft nominiert. Dann wäre er nicht mehr für England spielberechtigt – das Land, für dessen Junioren-Auswahlteams er bislang aufgelaufen war.