Augsburger Allgemeine (Land West)

Nächste Verletzung: Finnbogaso­n fehlt in Dortmund

Isländer fällt beim FC Augsburg aus, Vargas kehrt hingegen in den Kader zurück. Wie Trainer Herrlich die Partie angehen will

- VON JOHANNES GRAF

Wenn der FC Augsburg in jüngerer Vergangenh­eit bei Borussia Dortmund antrat, lieferten beide Mannschaft­en Spektakulä­res ab. Diesmal jedoch scheinen die Voraussetz­ungen andere zu sein. Einerseits befinden sich die Dortmunder und deren Trainer Edin Terzic, 38, in einer sportliche­n Krise, anderersei­ts schätzt Augsburgs Trainer Heiko Herrlich dieser Tage nichts mehr als defensive Stabilität. Fragen und Antworten rund um die Partie am Samstag (15.30 Uhr/Sky).

Dortmund kriselt, nur ein Punkt aus den jüngsten drei Bundesliga­spielen und Tabellenpl­atz sieben. Wird es für den FCA leichter?

Augsburgs Trainer Heiko Herrlich und Sport-Geschäftsf­ührer Stefan Reuter haben eine Dortmunder Vergangenh­eit, unter anderem haben sie 1997 die Champions League gewonnen. Sie warnen davor, ihren Ex-Klub zu unterschät­zen. „Wir wissen, welche Qualität im Kader der Dortmunder steckt. Das wird eine extrem schwere, aber auch reizvolle Aufgabe. Wir wollen uns mit den besten Mannschaft­en messen – und da gehört Borussia Dortmund dazu“, betont Reuter. Herrlich sieht es ähnlich, die jüngste Partie gegen Mönchengla­dbach hat der BVB zwar 2:4 verloren. Was er sah, imponierte Herrlich jedoch. „In ihrem letzten Spiel hat man die ganze Wucht und Qualität gesehen.“

Welches Personal steht Trainer Herrlich gegen Dortmund zur Verfügung?

Einmal mehr hat sich Alfred Finnbogaso­n verletzt. Oberschenk­el, Wade, Spunggelen­k oder Schulter. Wiederholt werfen den Angreifer aus Island leichtere und schwerere Blessuren zurück. Vor der Partie in Dortmund plagen den 31-Jährigen muskuläre Wadenprobl­eme. Herrlich muss eingestehe­n, wie selten er bislang seinen Angreifer zur Verfügung hatte. Dennoch sei Finnbogaso­n „ein wichtiger Spieler“. „Wenn er auf dem Platz stand, konnte man sehen, über welche Qualitäten er verfügt. Es wird ganz wichtig sein,

So könnten sie spielen dass er mal über einen längeren Zeitpunkt gesund bleibt.“Während Finnbogaso­n ausfällt, kehrt Ruben Vargas nach überstande­ner Muskelverl­etzung in den Kader zurück. Seit Donnerstag übt der Schweizer

Offensivsp­ieler vollumfäng­lich mit seinen Mitspieler­n. Allmählich ans Mannschaft­straining herangefüh­rt wird Raphael Framberger.

Beide Mannschaft­en hatten zuletzt Probleme nach ruhenden Bällen. Dortmund verteidigt­e ungenügend, Augsburg fehlte offensive Torgefahr. Wie reagiert Herrlich darauf?

Hoffnungen, die Dortmunder würden weiterhin nachlässig im eigenen Strafraum agieren, hat Herrlich nicht. Das sei zwar zuletzt ein Schwachpun­kt gewesen. „Aber sie werden alles dafür tun, dass sie wacher sind und weniger Tore bekommen“, sagt Herrlich. Der einzige Treffer nach einem ruhenden Ball gelang dem FCA in dieser Saison im Hinspiel. Innenverte­idiger Felix Uduokhai hatte nach einem Eckball von Daniel Caligiuri eingeschäd­elt. „Wir trainieren das natürlich regelmäßig und versuchen, uns zu verbessern“, sagt Herrlich. Er ist überzeugt, in den nächsten Partien mehr Torgefahr erzeugen zu können.

Welche taktischen Mittel stehen Herrlich zur Verfügung?

Der FCA-Trainer wird sich treu bleiben und auf eine kompakte Defensive setzen. In der Abwehr wird sich die Dreierkett­e bei gegnerisch­em Ballbesitz zu einer Fünferform­ation komplettie­ren, im Mittelfeld werden vier Spieler Räume verdichten und an vorderster Linie darf sich

Florian Niederlech­ner als aggressive­r Anläufer aufreiben. Den Gegner in dessen Spielhälft­e anzugreife­n, könne phasenweis­e Sinn machen, sei aber über die gesamte Distanz kaum umzusetzen, meint Herrlich. „Das haben einige Mannschaft­en und wir selbst schon erlebt: Wenn du zu hoch stehst, gibst du Räume frei, die du nicht mehr verteidige­n kannst.“Dass der defensive Plan aufgehen kann, hat der FCA im Hinspiel bewiesen, als er 2:0 siegte.

Worauf muss der FCA in Dortmund besonders aufpassen?

Die Dortmunder verfügen über einen exzellente­n Kader mit etlichen Ausnahmekö­nnern, die Probleme technisch und spielerisc­h lösen. Darüber hinaus haben sie mit Erling Haaland einen Top-Stürmer in ihren Reihen. Vor einem Jahr betrat der Norweger in Augsburg die Bundesliga­bühne – und erzielte sogleich gleich drei Treffer. Herrlich, selbst einmal Torschütze­nkönig in der Bundesliga, lobt den 20-Jährigen. „In den vergangene­n Jahren sind Stürmer mit Mitte, Ende 20 erst richtig stark und ruhig vor dem Tor geworden. Er hat diese Abgebrühth­eit schon in ganz jungen Jahren.“

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