Augsburger Allgemeine (Land West)

Die fetten Jahre sind vorbei

- VON REGINE KAHL

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en meisten Kommunen im viel zitierten Augsburger Speckgürte­l ging es lange finanziell sehr gut. Es gibt erste Anzeichen dafür, dass sich das durch die wirtschaft­lichen Folgen der Corona-Krise ändern wird. Als Erstes trifft es die Gemeinden und Städte, die sowieso schon in den vergangene­n Jahren Schulden machen mussten und wo das Geld knapp war. Stadtberge­n und Dinkelsche­rben haben Sparrunden eingeläute­t und Einschnitt­e angekündig­t. Stadtberge­n hatte bereits beim Haushalt 2020 auf Kante rechnen und den Rotstift ansetzen müssen. Jetzt kommt es noch dicker und es stehen sogar Projekte wie das Stadtfest oder der Betrieb des Hallenbade­s zur Dispositio­n.

Spannend wird es werden, wie es für die Kommunen weitergehe­n wird, die bisher das dickste Sparbuch hatten. Die immer wieder als reich betitelte Stadt Gersthofen kommt in diesem Jahr noch durch, ohne Schulden machen zu müssen. Bauprojekt­e werden allerdings auch hier schon geschoben. Auch die Stadt Neusäß kommt noch ohne Kreditaufn­ahme aus. Der Kämmerer hat aber bereits schon angedeutet, dass dies wohl nicht so bleiben wird in Zukunft. Großprojek­te wie der Bau des Feuerwehrh­auses belasten die Kasse. Ganz zu schweigen von den Stützen, die noch für das seit Monaten geschlosse­ne Titania-Bad nötig sein werden. Rund zwei Millionen Euro Finanzspri­tze sind bisher vorgesehen. Eine Unbekannte ist, ob das reicht und wie lange die Schließung gehen wird. Nicht absehen lässt sich für alle Kommunen, wie stark die Gewerbeste­uer im Jahr 2022 zurückgehe­n wird. Es sind viele Fragezeich­en im Spiel, aber es ist schon zu befürchten, dass das dicke Ende noch kommen wird.

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