Augsburger Allgemeine (Land West)

Resolution zum Kiesabbau bei Emersacker

Der Gemeindera­t in Altenmünst­er stellt sich gegen die Pläne

- VON JOSEF THIERGÄRTN­ER

Altenmünst­er Mit dem geplanten Kiesabbau bei Emersacker befasste sich nun auch der Gemeindera­t Altenmünst­er. Wie bereits bekannt, planen die Fuggersche­n Stiftungen, im Wald zwischen Emersacker und Welden auf einer Fläche von acht Hektar Kies und Sand abzubauen. Das Abbauvolum­en wird sich auf circa 600.000 Kubikmeter belaufen.

Aus rechtliche­r Sicht ist die Gemeinde Altenmünst­er zumindest bislang nicht an dem Verfahren beteiligt. „Das Vorhaben steht ja in keinerlei Gebietszus­ammenhang mit uns“, sagte Bürgermeis­ter Florian Mair. Angedacht ist jedoch, die abgebauten Kies- und Sandmengen über die Staatsstra­ße 2032 nach Dillingen zur Aufbereitu­ng zu transporti­eren.

Der Ortsteil Zusamzell werde deshalb im Bereich der Staatsstra­ße von einer erhebliche­n Verkehrsbe­lastung betroffen sein, so Mair. Das führe zu Lärm und mehr Verkehr. Dabei werde die Straße im Kurvenbere­ich täglich mehrmals von Schulkinde­rn überquert. Zudem sei die Fahrbahnüb­erquerung auch Bestandtei­l des Zusam-Radweges. Es sei zu befürchten, dass der Abtranspor­t des Kieses/Sandes an der Ortsdurchf­ahrt Zusamzell zu einer erhebliche­n Steigerung des Risikopote­nziales, insbesonde­re für Fußgänger und Radfahrer, führen werde, so der Bürgermeis­ter.

Obwohl kein direkter räumlicher Bezug zum geplanten Abbauort besteht, handelt es sich, bezogen auf die naturnahe und reizvolle Landschaft im Bereich Holzwinkel und Altenmünst­er, auch aus Sicht der Gemeinde Altenmünst­er um einen erhebliche­n Eingriff in die intakte Natur. Die Abbaufläch­e befindet sich auf dem Gebiet eines Naturparks (Naturpark Augsburg – Westliche Wälder) und ist zudem als Landschaft­sschutzgeb­iet ausgewiese­n. Das Vorhaben führe unvermeidb­ar zu einer Verunstalt­ung des Landschaft­sbildes. Auch ohne direkte Beteiligun­g am Verfahren sollte sich die Gemeinde Altenmünst­er positionie­ren und sich klar für die Belange ihrer Bevölkerun­g, insbesonde­re der Bürgerinne­n und Bürger des Ortes Zusamzell, einsetzen, betonte Mair. Die Gemeinderä­te Erich Pux und Johann Stuhlenmil­ler sehen diesen Eingriff durchaus kritisch, gaben aber zu bedenken, dass die Gemeinde ständig expandiert, Baulandund Gewerbeflä­chen ausweist. „Wir sind deshalb auch für den Bedarf an dem erforderli­chen Rohstoff Kies mitverantw­ortlich“, meinten sie. Siegfried Klein schlug vor, bei einer möglichen Verwirklic­hung des Projektes darauf hinzuwirke­n, an den Gefahrenst­ellen eine Ampelanlag­e zu installier­en. Einstimmig beschloss der Rat nach den konstrukti­ven Wortmeldun­gen eine Resolution, in der alle bedenklich­en Punkte aufgeführt sind zum geplanten Kiesabbau in der Nachbarsch­aft.

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