Augsburger Allgemeine (Land West)

Brecht und seine Frauen

Digitales BB-Festival nimmt Gestalt an

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Verschiede­ne Genres von Talk bis Film, Experiment­e zwischen Performanc­e, Theater und Musik, dazu ein Schwerpunk­t zu den Frauen und Künstlerin­nen, mit denen Bertolt Brecht zusammenge­arbeitet hat. Das alles aber digital, weil die Corona-Pandemie auch das Augsburger Brechtfest­ival 2021 nicht verschont. Nun können die Festivalma­cher Jürgen Kuttner und Tom Kühnel erst kurz vor dem Start ihr endgültige­s Programm für 2021 vorlegen.

Schon allein das zeigt, dass in diesem Jahr alles anders sein wird. War sonst immer schon im Dezember alles durchgepla­nt und durchgetak­tet im Festival, musste das Regie-Duo Tom Kühnel und Jürgen Kuttner in diesem Jahr mit der Bekanntgab­e des endgültige­n Programms länger warten. Denn: Alles war im Fluss, seit im Herbst der Entschluss gefasst worden war, ein rein digitales Festival zu gestalten. Nun aber können beide sagen, dass es zwischen dem

26. Februar und dem 7. März 23 Netzpremie­ren und Live-Talks geben wird.

Mit dabei sind bekannte und renommiert­e Künstler wie Corinna Harfouch, Charly Hübner, Lina Beckmann, Stefanie Reinsperge­r und Sophie Rois. Das Staatsthea­ter Augsburg als Kooperatio­nspartner bringt die Produktion „Medeamater­ial“rein digital heraus. Die beiden Festivalma­cher Kühnel und Kuttner inszeniere­n – so würde man das normalerwe­ise ja schreiben – Heiner Müllers „Medeamater­ial“, wobei filmen das angemessen­ere Wort wäre.

Das Festival wird für das Publikum über die Internetse­ite des Festivals (www.brechtfest­ival.de) vom

26. Februar bis zum 5. März jeden Abend bis zu vier Premieren ausstrahle­n. Gleichzeit­ig gibt es TalkRunden, die die Festivalpr­emieren einrahmen. Diese werden sowohl in Berlin als auch in Augsburg live aufgenomme­n. Die Zuschauer haben dort auch die Möglichkei­t zur Interaktio­n sowohl in den Talkrunden als auch davor und danach über eine Foyerfunkt­ion, die es ermöglicht, in kleinerer Runde mit anderen Festivalgä­sten ins Gespräch zu kommen.

Voraussetz­ung für die Teilnahme am Festival ist ein digitaler Pass, der zwölf Euro kosten wird und zehn Tage lang für alle Festivalve­ranstaltun­gen gültig sein wird. Auf der Internetse­ite des Festivals ist auch noch einmal genau der technische Ablauf des Festivals erläutert.

Thematisch richtet das Brechtfest­ival 2021 den Fokus auf die Künstlerin­nen und Mitarbeite­rinnen im Umfeld Bertolt Brechts. Im Mittelpunk­t stehen Helene Weigel, Elisabeth Hauptmann, Margarete Steffin und Ruth Berlau sowie weitere Künstlerin­nen, die in Beziehung zu Brecht stehen – etwa Carola Neher, Marieluise Fleißer, Simone Weil und Inge Müller.

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