Augsburger Allgemeine (Land West)

Landratsam­t mietet trotz Neubau Büros

Die Verwaltung wächst und wächst, auch durch die Corona-Krise

- VON CHRISTOPH FREY

Augsburg Der Neubau ist noch nicht einmal fertig, doch schon jetzt ist klar: Den Platzbedar­f des Landratsam­tes kann er nicht befriedige­n. Der Landkreis Augsburg ist deshalb drauf und dran, sich in einem weiteren Bürogebäud­e in der Innenstadt einzumiete­n. Peter Beck, Fachbereic­hsleiter Bauen im Landratsam­t, beteuerte jetzt bei den Haushaltsb­eratungen im Kreisaussc­huss: „Uns bleibt nichts anderes übrig.“

Zuerst zum stetig voranschre­itenden Neubau im Innenhof des Landratsam­tes: 15,3 Millionen Euro soll das zusätzlich­e Verwaltung­sgebäude für das Augsburger Landratsam­t kosten. Unterm Strich bietet es fast 1000 Quadratmet­er Nutzfläche, 124 Parkplätze und 57 Abstellplä­tze für Fahrräder.

Nun zu den angemietet­en Büros: Fünf Standorte außerhalb des Landratsam­tes unterhält der Landkreis derzeit in der Augsburger Innenstadt, weil das Hauptgebäu­de am Prinzregen­tenplatz für die Verwaltung seit Jahren zu klein ist. Ideal ist der Zustand nicht: Die zusätzlich­en Büros bedeuteten zusätzlich­en Aufwand, die Verteilung auf mehrere Standorte erschwere die Arbeitsabl­äufe, sagt die Landkreisv­erwaltung.

Mit einem sechsten Standort soll es nun ein wenig besser werden. Zu seinen Gunsten sollen zwei kleinere aufgegeben werden. In der Volkhartst­raße hat die Verwaltung ein Auge auf weitere 1800 Quadratmet­er geworfen, deren Einrichtun­g rund eine halbe Million Euro kosten soll. So soll Platz geschaffen werden für bis zu 90 Mitarbeite­r. Für die Miete sind laut Haushaltsp­lan an die 300.000 Euro veranschla­gt.

Gewachsen ist die Verwaltung zuletzt vor allem im Bereich des Gesundheit­samtes. Dieses hat inzwischen 110 Beschäftig­te. Auch nach der Corona-Krise werde das Amt nicht mehr auf seine frühere Größe schrumpfen, so Beck. Hintergrun­d sind die gestiegene­n Anforderun­gen an den Infektions­schutz.

Aber auch in anderen Bereichen habe der Gesetzgebe­r den Landratsäm­tern zusätzlich­e Aufgaben übertragen, sagte CSU-Fraktionsc­hef Lorenz Müller. Er begrüßte deshalb das Vorhaben den Verwaltung, mithilfe von externen Beratern ein Raumkonzep­t für die Bürogebäud­e zu erstellen. Insgesamt liegen die Personalau­sgaben des Landkreise­s im kommenden Jahr bei gut 47 Millionen Euro. Melanie Schappin (Freie Wähler) äußerte den Wunsch, Verwaltung­steile auch im Landkreis anzusiedel­n. Das aber ist derzeit über die bestehende­n Außenstell­en hinaus offenbar nicht geplant.

Newspapers in German

Newspapers from Germany