Augsburger Allgemeine (Land West)
Landratsamt mietet trotz Neubau Büros
Die Verwaltung wächst und wächst, auch durch die Corona-Krise
Augsburg Der Neubau ist noch nicht einmal fertig, doch schon jetzt ist klar: Den Platzbedarf des Landratsamtes kann er nicht befriedigen. Der Landkreis Augsburg ist deshalb drauf und dran, sich in einem weiteren Bürogebäude in der Innenstadt einzumieten. Peter Beck, Fachbereichsleiter Bauen im Landratsamt, beteuerte jetzt bei den Haushaltsberatungen im Kreisausschuss: „Uns bleibt nichts anderes übrig.“
Zuerst zum stetig voranschreitenden Neubau im Innenhof des Landratsamtes: 15,3 Millionen Euro soll das zusätzliche Verwaltungsgebäude für das Augsburger Landratsamt kosten. Unterm Strich bietet es fast 1000 Quadratmeter Nutzfläche, 124 Parkplätze und 57 Abstellplätze für Fahrräder.
Nun zu den angemieteten Büros: Fünf Standorte außerhalb des Landratsamtes unterhält der Landkreis derzeit in der Augsburger Innenstadt, weil das Hauptgebäude am Prinzregentenplatz für die Verwaltung seit Jahren zu klein ist. Ideal ist der Zustand nicht: Die zusätzlichen Büros bedeuteten zusätzlichen Aufwand, die Verteilung auf mehrere Standorte erschwere die Arbeitsabläufe, sagt die Landkreisverwaltung.
Mit einem sechsten Standort soll es nun ein wenig besser werden. Zu seinen Gunsten sollen zwei kleinere aufgegeben werden. In der Volkhartstraße hat die Verwaltung ein Auge auf weitere 1800 Quadratmeter geworfen, deren Einrichtung rund eine halbe Million Euro kosten soll. So soll Platz geschaffen werden für bis zu 90 Mitarbeiter. Für die Miete sind laut Haushaltsplan an die 300.000 Euro veranschlagt.
Gewachsen ist die Verwaltung zuletzt vor allem im Bereich des Gesundheitsamtes. Dieses hat inzwischen 110 Beschäftigte. Auch nach der Corona-Krise werde das Amt nicht mehr auf seine frühere Größe schrumpfen, so Beck. Hintergrund sind die gestiegenen Anforderungen an den Infektionsschutz.
Aber auch in anderen Bereichen habe der Gesetzgeber den Landratsämtern zusätzliche Aufgaben übertragen, sagte CSU-Fraktionschef Lorenz Müller. Er begrüßte deshalb das Vorhaben den Verwaltung, mithilfe von externen Beratern ein Raumkonzept für die Bürogebäude zu erstellen. Insgesamt liegen die Personalausgaben des Landkreises im kommenden Jahr bei gut 47 Millionen Euro. Melanie Schappin (Freie Wähler) äußerte den Wunsch, Verwaltungsteile auch im Landkreis anzusiedeln. Das aber ist derzeit über die bestehenden Außenstellen hinaus offenbar nicht geplant.