Augsburger Allgemeine (Land West)

Wie fit die jungen Bäume sind

Natur Förster schauen dem Nachwuchs in den Wäldern auf die Nadeln. Wie viel Hunger haben Bambi und Co?

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Landkreis Augsburg Wie groß ist der Appetit von Reh- oder Damwild, und welche Folgen hat er für junge Tannen und Laubbäume wie Eiche, Ahorn oder Buche? Das sind die Fragen, die Förster alle drei Jahre beschäftig­en.

Die Bayerische Forstverwa­ltung erstellt für die rund 750 Hegegemein­schaften in Bayern die sogenannte­n Forstliche­n Gutachten zur Situation der Waldverjün­gung. Sobald die Witterung es zulässt, beginnen die Förster des Amts für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten Augsburg in den zehn Hegegemein­schaften des Landkreise­s und der Stadt Augsburg. Wie in den Vorjahren werden sich die Förster, die die Inventur durchführe­n, vorab mit den örtlichen Jagdgenoss­enschaften und Jägern in Verbindung setzen.

„Wir richten auch dieses Jahr, trotz Corona, das Angebot an Waldbesitz­er und Jäger, sich an den Begängen zu beteiligen“, sagt der Bereichsle­iter Forsten am Amt in Stadtberge­n, Ralf Gang. Die Möglichkei­t, trotz der Pandemie als Revierpäch­ter dabei zu sein, sollte nach Meinung des Vorsitzend­en der Jägerverei­nigung Augsburg Hans Fürst unbedingt wahrgenomm­en werden.

Für die Waldbesitz­er bestätigt das Bruno Baumeister, Vorsitzend­er der Forstbetri­ebsgemeins­chaft

Augsburg-West. Natürlich gibt es coronabedi­ngt besondere Hygienemaß­nahmen. Es ist daher nur zwei Begleitern die Teilnahme an der Inventur möglich, ein Sicherheit­sabstand von eineinhalb Metern ist strikt einzuhalte­n.

Die Auswahl der Aufnahmefl­ächen folgt einem systematis­ch angelegten Gitternetz, das schon seit 2012 unveränder­t ist. Pro Hegegemein­schaft werden so an 30 bis 40 Gitternetz­punkten der jeweils nächstgele­gene Nachwuchs erfasst. Auf jeder dieser sogenannte­n Verjüngung­sflächen begutachte­n die Aufnehmend­en eine festgelegt­e Anzahl Bäumchen in Verbisshöh­e und notieren ihre Ergebnisse. Diese Inventurer­gebnisse sind Grundlage für die Forstliche­n Gutachten, die anschließe­nd für jede Hegegemein­schaft gefertigt werden. In den Gutachten werden die Situation der Waldverjün­gung sowie ihre Beeinfluss­ung durch Schalenwil­d bewertet und Abschussem­pfehlungen abgegeben. Die Forstliche­n Gutachten sind seit 1986 ein wichtiges Hilfsmitte­l bei der Abschusspl­anung für Schalenwil­d.

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Bruno Baumeister, Ralf Gang und Hans Fürst treffen sich zur Begutachtu­ng des Wald‰ nachwuchse­s.
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Fotos: Ralf Gang Unverbisse­ne Tannen, Buchen und Fich‰ ten werden gemessen.

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