Augsburger Allgemeine (Land West)
Virtuelles Lernen hat Schule gemacht
Pädagogik I Digitalisierung in den Klassenzimmern ist wegen des Distanzunterrichts noch wichtiger geworden. Ein Beispiel aus Steppach für den Ablauf des Homeschoolings
Neusäß Ohne Computer geht an den Neusässer Schulen nicht mehr viel. Die Digitalisierung schreitet voran und spielt beim Homeschooling eine wichtige Rolle. Die Stadt hat, bezuschusst vom Staat, Glasfaseranschlüsse verlegt, für jede Schule einen Klassensatz an Tablets beschafft und einen von zwei EDV-Lehrräumen an der Eichenwaldschule mit 21 neuen Computern und großen Bildschirmen ausgestattet.
Distanzunterricht in der Grundschule – gerade für die jüngeren Schüler ist das Homeschooling eine große Herausforderung. Das weiß beispielsweise das Lehrerkollegium der Grundschule Steppach und will daher die Kinder beim Lernen im Lockdown unterstützen. „Wir haben uns inzwischen richtig eingegroovt, was den Distanzunterricht angeht“, stellt Brigitte Endres, die seit diesem Jahr die Schule im Neusässer Ortsteil Steppach leitet, fest. Wichtig vor allem für die Kleinen seien feste Strukturen. In allen Jahrgangsstufen findet täglich ein virtueller Start statt. Die Kinder erhalten in Videokonferenzen einen Ablauf des Vormittags.
Der Systembetreuer der Schule Michael Brüchert hat bereits im ersten Lockdown Microsoft Teams für die Schule eingerichtet, damit die Kinder miteinander lernen und auch Unterrichtsmaterialien sowie Lernergebnisse herunterladen und austauschen können. Die Lehrkräfte begleiten die Kinder, indem sie sich per Video einklinken. Im Kollegium entstehen kreative Erklärvideos.
Auch auf Musik müssen die Grundschüler in Steppach nicht verzichten. Die Lehrer nehmen Lieder und Playbacks auf, sodass zu Hause kräftig mitgesungen werden kann. Auch der Förderverein der Schule half kräftig mit, damit die Tablets der Stadt eine vernünftige technische Infrastruktur erhielten. So können die Schüler in der Notfallbetreuung und auch die Kinder, die daheim über keine technische Ausstattung verfügen, barrierefrei am Distanzunterricht teilnehmen.
„Wir sehen die Digitalisierung der Schulen als Daueraufgabe der Kommune, nicht nur zu Pandemiezeiten“, sagt Bürgermeister Richard Greiner. Aber um kurzfristig auf neue digitale Unterrichtsformen reagieren zu können, habe sich die Stadtverwaltung zeitnah um zusätzliche Leihgeräte für die Schulen bemüht. Für die Digitalisierung an Schulen stellen der Freistaat Bayern sowie die Bundesregierung verschiedene Förderprogramme zur Verfügung, die die Stadtverwaltung bisher für alle Maßnahmen in Anspruch genommen hat.
Um für Homeschooling gerüstet zu sein, hat die Stadt Neusäß nochmals für jede der fünf Grundschule 25 Leihgeräte (Tablets) über eine Sonderförderung im Rahmen des Förderprogramms „Digitalpakt Schule“beschafft. So verfügt jetzt jede Grundschule über 50 Leihgeräte, die alle im Einsatz sind. Je 25 Geräte stehen als Leihgeräte für Homeschooling zur Verfügung, und 25 Geräte sind in der Notbetreuung in den Schulen in Gebrauch.
An der Mittelschule Am Eichenwald konnte ebenfalls über ein Förderprogramm des Freistaat Bayerns der vorhandene zweite EDV-Lehrsaal mit 21 neuen Computern und großen Bildschirmen ausgestattet werden. So stehen den Schülerinnen und Schülern jetzt zwei voll ausgestattete EDV-Lehrsäle zur Verfügung. Die Kosten für den zweiten EDV-Saal betrugen 20.000 Euro. 18.000 Euro Fördersumme hat die Stadt Neusäß ebenfalls vom Förderprogramm „DigitalPakt Schule“vom Bundesministerium für Bildung und Forschung erhalten. (kar/