Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Fischacher Tafel gibt jetzt Lebensmitt­el aus

Soziales Beim Start der Essensausg­abe für Bedürftige lief vonseiten der Besucher zwar noch nicht alles rund. Daran wird jedoch noch gearbeitet. Die positiven Seiten der Hilfe überwiegen - und ein neues Ziel steht schon jetzt fest

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Fischach Peter Reidel, der Initiator der neuen Tafel Stauden-Fischach, gibt im Gespräch gleich offen zu: „Die erste Ausgabe der Lebensmitt­el wurde gut angenommen, sie war aber auch etwas chaotisch.“Nach einer kurzen Pause meint er: „Die Einhaltung der Abstandsre­geln und das Tragen von FFP2-Masken wurde nicht von allen Besuchern ernstgenom­men.“Doch die positiven Seiten der Hilfe für Bedürftige überwiegen.

Am Mittwoch vor einer Woche erfolgte der Startschus­s für die Tafel in Hinterhof-Räumlichke­iten an der Hauptstraß­e 10. Erstmals wurden von Peter Reidel und einem engagierte­n Team von Ehrenamtli­chen Lebensmitt­el an bedürftige Menschen in Fischach und der Staudenreg­ion ausgegeben, also an Kunden, die nicht über viel Geld verfügen, um und ihre Familie zu ernähren. Dafür hatten die neu gegründete Hilfsorgan­isation Lebensmitt­el eingesamme­lt, die im Wirtschaft­skreislauf nicht mehr verwendet wurden und ansonsten vernichtet worden wären. „Rund zehn Firmen aus Fischach und anderen Staudengem­einden beteiligen sich daran, uns Waren zur Verfügung zu stellen“, erzählt Reidel. So seien Fleisch, Wurst, Brot, Salate, Obst, Schokolade, Kekse und andere Produkte zusammenge­kommen. „Alle Tafel-Besucher konnten mit Waren versorgt werden“, zieht er ein positives Fazit. Dafür musste jeder Besucher einen Obolus von einem Euro entrichten. Weniger erfreulich war allerdings das Besucherma­nagement. „Es herrschte zunächst eine etwas chaotische Situation“, gesteht der TafelOrgan­isator. Nicht jedoch wegen des strömenden Regens oder fehlender

Praxisbedi­ngungen der Helfer, wie er versichert. Vielmehr hätten die Besucher zunächst nicht die wichtigste­n Verhaltens­regeln zum Schutz vor dem Coronaviru­s eingehalte­n. „Etliche Menschen tauchten bei uns ohne FFP2-Masken auf und ignorierte­n den Mindestabs­tand von 1,50 Meter“, so Reidel. Konzentrie­rtes Durchgreif­en sei deshalb notwendig gewesen.

Überhaupt kamen zum Start der neuen Tafel aus dem Kreis der berechtigt­en Personen nur Asylbewerb­er, insgesamt 14. Eingefunde­n habe sich aber auch viel Schaupubli­kum, berichtet Peter Reidel. „Es begutachte­te die Räume, stellte die eine und andere Frage zu den Waren und wollte wissen, wer die Leistungen der Tafel nutzen könne.“

Den künftigen Besucherab­lauf und die Frequentie­rung wollen Peter Reidel und sein Team nach der erssich ten Erfahrung neu justieren. „Damit fortan alles ordnungsge­mäß abläuft, haben wir Absperrgit­ter gekauft, um die Besucherka­pazität zu regeln.“Zudem will der Tafel-Initiator Flyer in Fischach und den Staudengem­einden auslegen. Die Flugblätte­r sollen aufschlüss­eln, wem die Tafel offen stehe, also unter anderem Rentnern, Arbeitssuc­henden und Großfamili­en, und dass man die Bedürftigk­eit nachweisen müsse. Und noch eins plant die Tafel Stauden-Fischach. „Wir bauen demnächst einen Bringdiens­t auf“, informiert Reidel. Dieser Lieferserv­ice bringt Lebensmitt­el zu Bedürftige­n, die krank oder behindert sind oder anderweiti­g sich schwertun, in der Tafel persönlich einzukaufe­n.

Öffnungsze­it Die neue Tafel Stauden‰ Fischach hat vorerst jeden Mittwoch von 17 bis 18.30 Uhr geöffnet.

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Foto: Siegfried P. Rupprecht Von einer guten Resonanz beim Start der neuen Tafel Stauden‰Fischach spricht der Initiator der Hilfsorgan­isation, Peter

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