Pfarrer erneut unter Verdacht

Geht es wieder um Missbrauchsvorwürfe?

Neu‰Ulm Ein Priester aus dem Dekanat Neu-Ulm ist mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entpflichtet worden, wie das Bistum Augsburg am Freitag mitteilte. Hintergrund sei ein Ermittlungsverfahren, das die Staatsanwaltschaft Ingolstadt gegen den Geistlichen eingeleitet hat. Weswegen ermittelt wird, sagten Staatsanwaltschaft und Bistum nicht. Die Freistellung sei keine Vorverurteilung, betonte Generalvikar Harald Heinrich.

Nach Informationen unserer Redaktion lief gegen den Priester bereits vor knapp fünf Jahren ein Verfahren, als er noch in einem anderen Dekanat des Bistums Augsburg tätig war: Ihm war vorgeworfen worden, Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft von damals erwiesen sich die Vorwürfe als haltlos. Man habe nach der Befragung von Pfarreiangehörigen und möglichen Geschädigten keine Hinweise auf strafrechtlich relevantes Verhalten des Mannes gegenüber Kindern und Jugendlichen gefunden, hieß es.

Nach den jüngsten Ereignissen ist man in der betreffenden Gemeinde im Kreis Neu-Ulm schockiert. Dort hatte der Geistliche nach Berichten von Gläubigen über die alten Vorwürfe gesprochen, als er seine Aufgabe antrat. Wer Fragen habe, könne ihn ansprechen, habe er gesagt. Ob es sich nun erneut um einen Missbrauchsverdacht handelt, ist unklar. Der Priester darf derzeit keine öffentlichen Gottesdienste feiern und keine Sakramente spenden.