Augsburger Allgemeine (Land West)
Pedersens Willensleistung sorgt für Hoffnung
Der linke Außenbahnspieler holt einen Elfmeter raus, was allerdings nichts mehr an der Niederlage änderte. Beim 1:2 in Leipzig sorgen vor allem die Einwechselspieler für Schwung beim FC Augsburg
● Rafal Gikiewicz Der Torwart war schon in der Anfangsphase bei einem Freistoß gefordert, faustete den Ball aber souverän weg. Auch bei den ersten Flanken der Leipziger griff er zu. Als er den ersten Elfmeter gegen Olmo parierte, schien es sein Abend zu werden. Er hatte sich allerdings zu früh von der Linie bewegt, den zweiten Versuch versenkte Olmo. Gikiewicz ärgerte sich mächtig. Hielt auch in der zweiten Halbzeit mehrfach stark. Note 3
● Reece Oxford Die Lufthoheit war sofort beim Engländer. Das sah gut aus, ebenso wie mancher Pass nach vorne. Die frühe gelbe Karte aber war eine große Hypothek. Als er Leipzigs Mukiele am Knie traf, gab es Elfmeter für die Gastgeber, immerhin aber nicht Gelb-Rot für Oxford. Auch beim 0:2 machte er keine gute Figur. Trotz der frühen Verwarnung war er in der Folge gut im Spiel, wodurch Leipzig in der zweiten Halbzeit kaum mehr zu Chancen kam. Note 4
● Jeffrey Gouweleeuw Der Kapitän war engagiert, versuchte auch häufiger, im Mittelfeld Bälle zu erobern. Nach einem Verlust des Spielgeräts versuchte er zu retten und handelte sich eine frühe Verwarnung ein. Das war keine gute Basis für die restliche Spielzeit. Vor dem 0:2 verlor er einen Zweikampf, hoffte noch auf einen Schiedsrichterpfiff wegen Foul - der kam nicht. Immerhin fanden ab und an seine langen Pässe den eigenen Mann. Note 3,5
● Marek Suchy Auch der dritte Innenverteidiger holte sich früh Gelb ab. In der 27. Minute kam er gegen Willi Orban spät, und das auch noch in der gegnerischen Hälfte. Wegen der Härte des Fouls hätte er auch rot sehen können, damit wäre das Comeback von Suchy in der Startelf schnell beendet gewesen. Hatte in der Folge große Schwierigkeiten, köpfte vor dem 0:2 den Ball zu den Leipzigern, die diese Möglichkeit elegant ausspielten. Note 5
● Robert Gumny Viele Aktionen nach vorne hatte er nicht, was bei Leipzigs Offensivkraft und der damit geforderten Defensivarbeit auch nicht überrascht. In der 60. Minute aber wagte er sich nach vorne, seine Flanke auf Hahn sorgte zumindest für etwas Verwirrung in der Leipziger Hintermannschaft. Kurz vor Schluss zwang er Gulacsi zu einer Parade. Note 3,5
● Carlos Gruezo Lange Zeit schien die Augsburger Mitte dicht, Leipzig tat sich schwer, Räume zu finden. Gruezo wehrte sich wie gewohnt, manchmal griff er auch zu Befreiungsschlägen. Versuchte auch dann den Überblick zu behalten, wenn er von mehreren Leipzigern belagert wurde. Musste 20 Minuten vor Schluss weichen. Note 3,5
● Tobias Strobl An den Auftritten des ehemaligen Mönchengladbachers ändert sich wenig. Nach vorne kommen kaum Ideen, nach hinten versucht er, abzusichern, aber auch da gelingt ihm längst nicht alles. Beim 0:2 merkte er zu spät, dass der spätere Torschütze Nkunku alleine auf dem Weg zum Tor ist. Als Strobl zum Sprint ansetzte, war er schon abgehängt. Note 4
● Mads Pedersen Beim linken Außenspieler wechselten sich Licht und Schatten ab. Einer starken Grätsche gegen Olmo folgte ein unnötiger Ballverlust, den Suchy gerade noch reparieren konnte. Tauchte in der zweiten Halbzeit mehr ab, behauptete sich aber immerhin in einigen Zweikämpfen. In der 75. Minute drang er in den Leipziger Strafraum ein und provozierte so einen Elfmeter. Seine Willensleistung wurde belohnt. Note 3
● Daniel Caligiuri In der Offensive war wenig von ihm zu sehen, auch weil er noch in seinem Formtief steckt. Er hatte es häufiger mit mehreren Leipzigern zu tun, was die Aufgabe erschwerte. In der 77. Minute bekam er die Chance auf seinen nächsten Treffer, er nutzte sie durch den Strafstoß und brachte die Hoffnung zurück. Note 4
● Laszlo Benes Der Neue aus Mönchengladbach stand erneut in der Startelf. So richtig auffällig wurde er nur bei Standardsituationen, gefährlich aber waren auch die selten. Zumindest musste sich Leipzigs Torwart Peter Gulasci keine großen Sorgen machen. Offensivaktionen konnte er keine kreiren. Note 4,5
● André Hahn Er stand in der Spitze ganz alleine auf sich gestellt. Bekam keine Bälle, auch die Leipziger halfen ihm nicht mit leichtsinnigen Abspielfehlern. Rannte wild von links nach rechts, wohl auch, weil es ihm sonst zu kalt geworden wäre. Wirklichen Nutzen aber hatte das nicht. Und wenn er doch mal einen Ball aussichtsreich bekam, zeigte er technische Schwächen. Note 4
● Ruben Vargas (ab 63. Minute für Benes) Der Schweizer sorgte für neuen Schwung im FCA-Team, er hatte großen Anteil, dass die Gäste plötzlich besser im Spiel waren.
● Rani Khedira (ab 71. für Gruezo) War einer der ersten, der nach dem Anschluss den Ball aus dem Tor holen wollte, das zeigt seinen Willen trotz der schwierigen Situation.
● Marco Richter (ab 79. Minute für Suchy) Mit ihm kam mehr Spielwitz in die Partie, er führte sich gleich mit schnellen Pässen gut ein.
● Florian Niederlechner (ab 79. Minute für Strobl) Er sorgte dafür, dass Leipzigs Defensive plötzlich Probleme bekam.
Benotet werden nur Akteure, die länger als 30 Minuten spielten.