Augsburger Allgemeine (Land West)
Tipps für Sport bei Minusgraden
● Atmung Je niedriger die Lufttempe ratur, desto größer ist der Unter schied zur Atemtemperatur – und damit die Anstrengung für den Körper. In der Literatur wird meist empfohlen, bei unter minus 10 Grad Celsius nicht mehr draußen zu trainieren. Vor allem bei Temperaturen unter dem Gefrier punkt sollten Jogger und Radfahrer durch die Nase atmen. Dabei wird die
manchen Tagen mehrmals mit dem Schneemobil unterwegs ist, um die Spur in Schuss zu halten. Nicht nur in Wollbach, sondern auch sonst sieht man in diesem Winter Langläufer. Herbert Kallenbach ist eigentlich begeisterter Alpinskifahrer, doch in diesem Winter steigt er als Alternative auf die schmalen Bretter um. Am liebsten fährt er gleich von der Haustür weg. „Das sind ja traumhafte Verhältnisse, das muss man ausnützen“, freut sich der Zusamzeller. Mit einem Freund war Kallenbach in dieser Woche auf dem Höhenzug von Zusamzell nach Hegnenbach unterwegs. Die beiden Männer haben ihre Spur selbst gezogen. Die Minustemperaturen ma
Luft zunächst erwärmt und befeuchtet, bevor sie in die Lungen strömt.
● Kleidung Es wird zum Zwiebelprinzip geraten: Lieber mehrere dünne Schichten anstatt einer dicken anziehen. Damit kann man sich besser an die Temperatur anpassen, etwa eine Schicht ablegen, wenn es zu warm wird.
Starkes Schwitzen sollte man vermei
chen den Sportlern nichts aus. Bei dem schönen Sonnenschein lasse sich das gut aushalten am Nachmittag. An diesem Wochenende möchte Kallenbach gerne nach Wollbach zur Loipe fahren. Er denkt allerdings, dass es dort wie vor zwei Wochen ganz schön voll werden könnte. Dass Langlauf läuft, merkt auch Philipp Krebs von Sport Krebs in Zusmarshausen: „Viel geht gerade nicht, aber die Leute fragen viel nach Langlauf“, fasst er das aktuelle Geschäft zusammen. Außerdem bestellen einige Schneeschuhe zur Abholung.
Für die nächsten Tage erwartet Krebs steigende Verkaufszahlen bei den Schlittschuhen, vor allem falls den, denn dadurch kühlt der Körper schneller aus und die Erkältungsgefahr steigt. Atmungsaktive Kleidung hilft, den Schweiß nach außen zu leiten, die Körperwärme aber zu bewahren. Sehr wichtig sind außerdem Mütze und Handschuhe: Sind Kopf und Hände unbedeckt, geben wir über sie überpro portional viel Körperwärme ab. War me und rutschfeste Schuhe sind ratsam.
der Rothsee vollends zufriere und einige Tage gefroren bleibe. Alpinski, normalerweise Jahr um Jahr Wintersport-Verkaufsschlager Nummer eins, gehe diesen Winter kaum. Nach Skiern und Zubehör fragen laut dem Sportartikelhändler nur einige Schnäppchenjäger, die schon mit Blick auf die nächsten Saisons einkaufen. Weniger anstrengend, aber aktuell genauso beliebt wie Langlauf ist das Schlittenfahren. Karl-Hans Pfleger von Spiel und Freizeit in Gersthofen sagt: „Schlitten werden seit Dezember richtig gut nachgefragt.“Sein Laden bietet sie zur Abholung und im OnlineHandel mit Versand an. Einige Modelle sind bei Spiel und Freizeit
● Licht Am besten sollte man bei Hel ligkeit Sport treiben. Es hilft gegen den „Winterblues“, die Mittagspause im Freien zu verbringen, um so aus reichend Licht zu tanken. Wer sich zu dem tagsüber körperlich anstrengt, schläft dann abends besser ein. Glitzer schnee und blauer Himmel sind be sonders gut für die Glückshormone. (kar)
schon ausverkauft. Ein Klassiker steht besonders hoch im Kurs: „Auffällig war heuer die Nachfrage nach Holzrodeln“, sagt Pfleger.
Bei Baur-Vereinssport in Gersthofen decken sich Sportbegeisterte derzeit vor allem mit Ausrüstung für die Trainingseinheit in den eigenen vier Wänden ein. Kleine Hanteln, Hula-Hoop-Reifen und GymnastikMatten verkaufe sie gerade häufiger als sonst, sagt Sabine Baur. Auch ihre Kunden zieht es trotz Minusgraden nach draußen: „Wir verkaufen ganz viel Laufkleidung und Laufschuhe.“Das sei ungewöhnlich, denn normalerweise komme die große Nachfrage hier erst später im Jahr.