Augsburger Allgemeine (Land West)
Der FCA muss mehr wagen
Manchmal kann auch eine Niederlage helfen. Das 1:2 war zwar die sechste Niederlage in den vergangenen sieben Spielen. Die Leistung, zumindest in der Schlussphase, aber macht Mut, dass das so dringend nötige Erfolgserlebnis bald folgen sollte. Leipzig ist nicht die Kragenweite des FCA. Die spielerische Überlegenheit des Tabellenzweiten war klar ersichtlich. Statt sich aber, wie eine Woche zuvor gegen Wolfsburg, willenlos zu ergeben, zeigten die Augsburger Kampfgeist und spätes Aufbäumen. Das wurde zwar vom Ergebnis her nicht belohnt, lieferte aber Anhaltspunkte, dass die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft doch noch einigermaßen stimmt. Natürlich wird es unzufriedene Spieler geben, die wegen mangelnder Einsatzzeiten wenig positives an Heiko Herrlich finden. Das aber ist in einer Profimannschaft völlig normal.
Manager Stefan Reuter hatte unter der Woche sehr vehement Diskussionen um seinen Trainer beendet und ihm das Vertrauen ausgesprochen. Hätte sich der FCA am Freitagabend eine böse Schlappe eingehandelt, wären die Verantwortlichen wohl ins Grübeln gekommen. Das Spiel lieferte aber keine Gründe, die Situation neu zu bewerten. Es zeigte sich jedoch wieder, dass Herrlich seine oftmals defensive Herangehensweise überdenken sollte. Als der FCA offensiver agierte, gab es Chancen. Und das sogar gegen ein Top-Team.