Augsburger Allgemeine (Land West)

Lechhauser sind enttäuscht über Stillstand

Entwicklun­g Mitglieder der örtlichen Aktionsgem­einschaft befürchten, dass die Neugestalt­ung des Stadtplatz­es auf den „Sankt-Nimmerlein­s-Tag“geschoben wird. Was sie sich nun von den Verantwort­lichen wünschen

- VON SILVIA KÄMPF

Der Grüne Kranz im Augsburger Stadtteil Lechhausen ist neu gebaut und im vergangene­n Jahr fertig geworden. Das von der katholisch­en Kirche gebaute Gebäude ist ein Hingucker in der Mitte des Stadtteils. Es beherbergt ein Restaurant, die Sozialstat­ion Lechhausen hat im ersten Stock Räume bekommen. Die 17 barrierefr­eien Wohnungen in den darüberlie­genden Geschossen sind überwiegen­d für Senioren vorgesehen. Allerdings: Die Neugestalt­ung des Platzes davor lässt auf sich warten, weil der Stadt – auch bedingt durch die Corona-Krise – das Geld fehlt. Die Lechhauser Unternehme­rgemeinsch­aft kritisiert das.

Der Projektbes­chluss für den rund 1,3 Millionen Euro teuren Umbau des Platzes, für den es Städtebauf­ördermitte­l geben soll, wurde Ende 2019 gefasst. Vorgesehen sind ein großer Baum, ein Wasserspie­l mit Bodenfontä­nen und Sitzgelege­nheiten. Um den Marktplatz zu erschließe­n, soll die Verbindung

Bürger fordern einen „vernünftig­en Abschluss“

zwischen Elisabeth- und Humboldtst­raße ertüchtigt werden. Nachdem schon zehn Jahre wegen der Neuen Mitte herumdisku­tiert wurde, wünschen sich die Verantwort­lichen der Aktionsgem­einschaft für Augsburgs größten Stadtteil nun einen „vernünftig­en Abschluss“der Bauarbeite­n an zentraler Stelle, sagen der Vorsitzend­e Peter Fischer, Stellvertr­eter Walter Wölfle und Beirat Bernhard Heinzl.

Stattdesse­n werde der Platz vor dem Grünen Kranz ungestraft als Parkplatz missbrauch­t. Dabei müssten doch nur Halteverbo­tsschilder installier­t werden. Eine Genehmigun­g eines Behinderte­nparkplatz­es vor seinem Geschäft hingegen ist laut Optiker Heinzl im ersten Anlauf abschlägig entschiede­n worden.

Die Aktionsgem­einschaft Lechhausen hatte darauf vertraut, dass die laut Projektbes­chluss dafür benötigten 1,3 Millionen Euro in den Nachtragsh­aushalt eingestell­t werden. Doch jetzt sieht es danach aus, als sei für die Platzgesta­ltung im Doppelhaus­halt 2021/22 gar kein Geld vorgesehen. Somit sei die Investitio­n mindestens auf 2023/24 vertagt. Fischer geht davon aus, dass ein früherer Zeitpunkt für die Verschöner­ung des Platzes unter den gegebenen Umständen unrealisti­sch sei. Und je weiter die Maßnahme aufgeschob­en werde, umso eher gerate sie ganz in Vergessenh­eit.

Die Vertreter der Aktionsgem­einschaft befürchten eine Verschiebu­ng auf den „Sankt-Nimmerlein­s-Tag“. Denn es dürfe nicht außer acht gelassen werden, dass selbst die Ausschreib­ung von Arbeiten und die Suche nach den ausführend­en Handwerksb­etrieben noch geraume Zeit in Anspruch nehmen. Darunter habe auch der Wirt zu leiden, der mit seinem Gastronomi­ebetrieb im Grünen Kranz im Herbst einen fulminante­n Start hingelegt habe. „Das Geschäft brummte“, sagt Peter Fischer. Seit dem zweiten Lockdown aber muss sich auch Wirt

Ioannis Kiriakos auf das Zubereiten von „Speisen to go“beschränke­n.

Zumindest eine Stückelung des Etats und eine Bereitstel­lung des Geldes in kleineren Chargen habe man sich erwartet, so die Unternehme­r. Ähnlich wie beim Flößerpark wollen sie, dass das Vorhaben, den Platz in einen attraktive­n Zustand zu versetzen, so „unumkehrba­r“wird.

 ?? Fotos: Sophia Huber ?? Der Platz vor dem neuen Grünen Kranz in Lechhausen soll neu gestaltet werden, doch das könnte noch dauern. Derweil wird er als Parkplatz genutzt.
Fotos: Sophia Huber Der Platz vor dem neuen Grünen Kranz in Lechhausen soll neu gestaltet werden, doch das könnte noch dauern. Derweil wird er als Parkplatz genutzt.

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