Augsburger Allgemeine (Land West)
Im Lockdown bleibt jeder Einzelne gefordert
Je länger der Lockdown dauert, umso ungeduldiger werden die Menschen. Und umso öfter stößt man sich an Verhalten und Ereignissen, die das Ziel, den Lockdown so schnell wie möglich zu beenden, in Gefahr zu bringen scheinen. Warum dürfen Kinder nicht in die Schule, aber im Supermarkt sind zu Stoßzeiten die Gänge voll? Warum halte ich mich an alle Regeln, aber andere legen diese so großzügig wie nur irgend möglich aus – beispielsweise indem sie den Gang zum Supermarkt in einen Einkaufsbummel für die ganze Familie ausweiten? Frust, der womöglich nicht immer rationalen Kriterien folgt, den man aber dennoch nachvollziehen kann. Keiner schränkt sich gerne für ein gemeinsames Ziel ein und sieht dabei zu, wie andere dagegenarbeiten.
Diesem Ärger muss man zwischendurch Luft verschaffen. Mit ein wenig Abstand stellt man aber fest, dass ärgern alleine nicht weiterbringt. Was hilft, ist, die Mitmenschen weiter zu animieren, sich an die Regeln zu halten und auch über das eigene Verhalten nachzudenken. Wo bin ich zuletzt womöglich selbst zu großzügig mit den Vorgaben umgegangen, wo kann ich nachschärfen? Aufgrund der aktuellen Lage gelingt eine Lösung nur gemeinsam, jeder Einzelne ist und bleibt gefordert. Das umzusetzen wo immer möglich, hilft nicht nur im Kampf gegen Corona, sondern ist auch ein Zeichen von Solidarität. Zum Glück leben diese schon ganz viele Augsburger.