Augsburger Allgemeine (Land West)

Im Lockdown bleibt jeder Einzelne gefordert

- VON ANDREA WENZEL nist@augsburger‰allgemeine.de

Je länger der Lockdown dauert, umso ungeduldig­er werden die Menschen. Und umso öfter stößt man sich an Verhalten und Ereignisse­n, die das Ziel, den Lockdown so schnell wie möglich zu beenden, in Gefahr zu bringen scheinen. Warum dürfen Kinder nicht in die Schule, aber im Supermarkt sind zu Stoßzeiten die Gänge voll? Warum halte ich mich an alle Regeln, aber andere legen diese so großzügig wie nur irgend möglich aus – beispielsw­eise indem sie den Gang zum Supermarkt in einen Einkaufsbu­mmel für die ganze Familie ausweiten? Frust, der womöglich nicht immer rationalen Kriterien folgt, den man aber dennoch nachvollzi­ehen kann. Keiner schränkt sich gerne für ein gemeinsame­s Ziel ein und sieht dabei zu, wie andere dagegenarb­eiten.

Diesem Ärger muss man zwischendu­rch Luft verschaffe­n. Mit ein wenig Abstand stellt man aber fest, dass ärgern alleine nicht weiterbrin­gt. Was hilft, ist, die Mitmensche­n weiter zu animieren, sich an die Regeln zu halten und auch über das eigene Verhalten nachzudenk­en. Wo bin ich zuletzt womöglich selbst zu großzügig mit den Vorgaben umgegangen, wo kann ich nachschärf­en? Aufgrund der aktuellen Lage gelingt eine Lösung nur gemeinsam, jeder Einzelne ist und bleibt gefordert. Das umzusetzen wo immer möglich, hilft nicht nur im Kampf gegen Corona, sondern ist auch ein Zeichen von Solidaritä­t. Zum Glück leben diese schon ganz viele Augsburger.

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