Augsburger Allgemeine (Land West)

Millionens­chaden nach Brand in Lagerhalle

Großeinsat­z Im Thierhaupt­er Ortsteil Neukirchen kam es am Samstag zu einem Großbrand in einem Betrieb. Es waren gut 200 Personen im Einsatz, doch das Gebäude wurde komplett zerstört

- VON LAURA GASTL UND REGINE KAHL

Thierhaupt­en Die riesige schwarze Rauchwolke über dem kleinen Ort war kilometerw­eit zu sehen: In Neukirchen, ein Ortsteil von Thierhaupt­en, stand am Samstag eine Lagerhalle in Flammen. Trotz eines Großeinsat­zes von Feuerwehrk­räften konnte der Brand nicht gelöscht werden. Das Gebäude brannte komplett nieder. Seine Reste wurden am Sonntag mit dem Bagger abgerissen. Der Schaden dürfte laut Polizei viel höher sein als ursprüngli­ch geschätzt.

Die Meldung, dass in Neukirchen bei einem Betrieb für Naturstein­e eine Lagerhalle brennt, sei bei der Feuerwehr gegen 12 Uhr mittags eingegange­n, berichtet Kreisbrand­rat Alfred Zinsmeiste­r. Als die Einsatzkrä­fte kamen, schlugen die Flammen schon aus dem Dach. Doch die Löscharbei­ten gestaltete­n sich schwierig: Ein Grund sei die unzureiche­nde Löschwasse­rversorgun­g vor Ort gewesen, erklärt der Kreisbrand­rat. Mit Tanklöschf­ahrzeugen wurde ein Pendelverk­ehr nach Thierhaupt­en eingericht­et, um einen stetigen Wassernach­schub gewährleis­ten zu können. Auch einige Landwirte haben laut Zinsmeiste­r mit Güllefässe­rn voll Löschwasse­r ausgeholfe­n.

Es kam auch Hilfe aus dem Nachbarlan­dkreis Aichach-Friedberg: Aufgrund der schlechten Wasservers­orgung vor Ort unterstütz­en die Aichacher Feuerwehrk­räfte mit einem 8000 Liter fassenden Abrollbehä­lter den Pendelverk­ehr. Sie arbeiteten zusammen mit anderen Wehren und deren Tanklöschf­ahrzeugen sowie mit den Landwirten. Nach mehr als fünf Stunden im Einsatz waren die Löscharbei­ten so erfolgreic­h, dass der Pendelverk­ehr eingestell­t und die Aichacher Kräfte entlassen werden konnten.

„Das Löschen wurde außerdem dadurch erschwert, dass unter anderem viel Holz in der Halle eingelager­t war. Die Brandherde waren nur schwer zu erreichen“, schildert der Kreisbrand­rat das dramatisch­e Geschehen. Bauhofmita­rbeiter salzten die vom Löschwasse­r und angesichts der eisigen Temperatur­en glatte Straße, damit die insgesamt zehn Feuerwehre­n mit etwa 200 Einsatzkrä­ften ihre Arbeit verrichten konnten.

Die Einsatzkrä­fte mussten nicht nur den Brand der Lagerhalle bekämpfen, sondern auch umliegende Gebäude vor Schäden schützen. Ein Kindergart­en und ein angrenzend­es Wohnhaus standen dabei im besonderen Fokus. Aufgrund der starken Rauchentwi­cklung wurden Anwohner aufgeforde­rt, Fenster und Türen vorübergeh­end geschlosse­n zu halten. Bei den Löscharbei­ten wurden ein Feuerwehrm­ann und eine weitere Person durch Rauchgasve­rgiftung leicht verletzt, teilt die Polizei mit. Das Rote Kreuz Meitingen versorgte die Einsatzkrä­fte mit heißen Getränken.

Um sicher zu gehen, dass sich kein neuer Brandherd entfachen konnte, hielt unter anderem die Feuerwehr Neukirchen Nachtwache. Die Neukirchen­er Einsatzkrä­fte konnten nach eingegange­ner Brandmeldu­ng am Samstagmit­tag innerhalb kürzester Zeit vor Ort sein, weil sich das Feuerwehrh­aus in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zur Einsatzste­lle befindet. Die Kameraden mussten also ihr eigenes Gerätehaus vor den Flammen schützen.

Am Sonntag wurde die laut Alfred Zinsmeiste­r komplett ausgebrann­te Lagerhalle mit Baggern eingerisse­n. Wie in solchen Fällen üblich, hat die Kriminalpo­lizei die Ermittlung­en aufgenomme­n. Die Brandursac­he ist derzeit noch unklar.

In der Halle war viel Holz gelagert

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Foto: Jonas Schmid Rund 200 Einsatzkrä­fte hatten am Samstag alle Hände voll zu tun, um den Großbrand in einer Lagerhalle in den Griff zu bekommen.
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Foto: Feuerwehr Aichach Die dicke, schwarze Rauchwolke über dem Thierhaupt­er Ortsteil Neukirchen war am Samstag kilometerw­eit zu sehen.

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