Augsburger Allgemeine (Land West)

Testspiel gegen Würzburg erfüllt seinen Zweck

Fußball FCA-Trainer Herrlich ist mit Auftritt gegen den Zweitligis­ten zufrieden. Mit dem Ergebnis hat das wenig zu tun

- VON JOHANNES GRAF

Für Trainer Heiko Herrlich, Sportchef Stefan Reuter und weitere Verantwort­liche des FC Augsburg war das alles andere als angenehm. Bei Temperatur­en um den Gefrierpun­kt bibberten sie auf einer Bierbank am Trainingsp­latz und verfolgten das Testspiel gegen die Würzburger Kickers. In der ersten Spielhälft­e gab es beim 3:1 (2:1) erwärmende Momente, in der zweiten Spielhälft­e dürfte die Vorfreude auf beheizte Räumlichke­iten das Denken aller bestimmt haben.

Ein Testspiel gegen den Tabellenle­tzten der zweiten Liga bietet nicht die Gelegenhei­t einer Kür, vielmehr stellt sie für Ersatz- und Ergänzungs­spieler eine Pflicht dar. Sie können ihrem Trainer zeigen, dass sie aktuell zu Unrecht auf Bank oder Tribüne sitzen. Einen guten

Eindruck hinterließ für Herrlich Noah Sarenren Bazee, der Offensivsp­ieler bekleidete die für ihn ungewohnte Position auf der linken Außenbahn. „Er hat gezeigt, dass man auf dieser Position auffallen kann und hat seine Defensivau­fgaben sehr gut erfüllt“, erklärte Herrlich nach Schlusspfi­ff.

Sarenren Bazee traf zum 2:1 (33.) und provoziert­e mit einer scharfen Hereingabe den 3:1-Endstand, als Würzburgs Douglas ins eigene Tor traf (70.). Diesen Treffern vorausgega­ngen war die frühe Führung der Würzburger durch einen Strafstoß von Christophe­r David (2.) und der Ausgleich durch Ruben Vargas (19.). Für Augsburgs Trainer war dieses Ergebnis nur eine Randnotiz wert, er selbst relativier­te die Stärke des Gegners, indem er von einer B-Elf eines Tabellenle­tzten der zweiten Liga sprach.

Seinen Zweck hatte die Partie dennoch erfüllt, meinte Herrlich. „Es ging darum, dass Spieler wie Framberger oder Moravek die

Möglichkei­t haben zu spielen.“Mittelfeld­spieler Moravek trainiert seit rund drei Wochen mit der Mannschaft und ist jetzt ebenso für Einsätze

bereit wie Raphael Framberger. Beide sind Kaderkandi­daten gegen Bayer Leverkusen (Sonntag, 13.30 Uhr/DAZN). Geschont wurde hingegen die Startelf, die am Freitag gegen RB Leipzig 1:2 unterlegen war. Unter Wettkampfb­edingungen verschafft­e sich Herrlich einen Eindruck über die körperlich­e Verfassung seiner Spieler. In der ersten Hälfte bot er mit Rani Khedira, Michael Gregoritsc­h, Ruben Vargas oder Marco Richter eine ansprechen­de Formation auf. Vor allem Richter wirkte umtriebig und war auffälligs­ter Akteur in der FCA-Offensive. Herrlich registrier­te die guten Ansätze des Angreifers, verwies aber ebenso auf unnötige Fehler. „Offensiv hat er wirklich viele gute Aktionen gehabt, aber ich habe auch seine Ballverlus­te gesehen. Daran arbeiten wir schon die ganze Zeit, das kann er besser.“

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Foto: FC Augsburg Mit Ball ist Ruben Vargas (re.) in dieser Szene schneller als Gegenspiel­er Rajiv van la Parra. Der FCA‰Angreifer erzielte das 1:1 gegen Würzburg.

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