Augsburger Allgemeine (Land West)

Wieder nichts

Biathlon Preuß & Co. laufen mehr oder weniger knapp an einer WM-Medaille vorbei

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Pokljuka Vor dem Start strahlten die deutschen Biathletin­nen in der gleißenden Sonne von Pokljuka noch unbändiges Selbstvert­rauen aus, scherzten und machten sich Mut. Nach dem nächsten medaillenl­osen WM-Rennen versuchte Franziska Preuß, ihre Enttäuschu­ng nicht allzu groß werden zu lassen. „Heute geht’s. Es ist zwar wieder ein bitteres Ergebnis, aber mehr ist nicht gegangen. Es ist einfach sau eng, so ist Biathlon“, sagte Franziska Preuß, die am Dienstag im Klassiker über 15 Kilometer als beste Deutsche auf Rang sieben lief. Für die deutschen Damen besonders bitter: Trotz guter Leistungen schrammten sie in allen drei bisherigen Einzelrenn­en knapp an Edelmetall vorbei, im Sprint war Denise Herrmann Vierte und in der Verfolgung Preuß Fünfte geworden.

Während die Tschechin Marketa Davidova dank einer perfekten Schießleis­tung in Slowenien zu ihrem ersten WM-Titel lief und Schwedens Olympiasie­gerin Hanna Öberg sowie die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold (je ein Fehler) auf die Plätze verwies, müssen Preuß & Co nun für die Staffel am Samstag und den abschließe­nden Massenstar­t tags darauf das Positive herauszieh­en und den Angriffsmo­dus hochhalten. „Da wollen wir auf jeden Fall wieder angreifen“, sagte Herrmann, die nur 15. wurde.

Ob die bisher enttäusche­nden Herren am Mittwoch (14.30 Uhr/ ZDF und die erste Plakette holen, ist fraglich. Preuß, die sich wieder berechtigt­e Medaillenc­hancen ausgerechn­et und deren mittlerwei­le zurückgetr­etener Freund Simon Schempp ihr viel zugetraut hatte, schoss zwei Strafminut­en. Aber da auch die Konkurrenz nicht fehlerfrei durchkam, lag die 26-Jährige zwischenze­itlich auf einem Medaillenr­ang. Doch ihre Hoffnungen wurden ebenso schnell enttäuscht wie die von Ex-Weltmeiste­rin Herrmann. Wie die ehemalige Langläufer­in konnte Preuß auf den schweren Strecken diesmal nicht mit der Spitze mithalten. „Läuferisch musste ich mehr beißen als die Tage zuvor“, sagte die 26-Jährige. Preuß war nur 17. in der Laufzeit, Herrmann gar nur 21. „Ich bin keine Maschine. Ich merke, dass es nicht so leicht flutscht auf der Strecke. Ich bin muskulär angeschlag­en, hoffe aber, dass ich die Pause jetzt nutzen kann, um am Wochenende frischere Beine zu haben, als es aktuell der Fall ist“, sagte die 32-jährige Herrmann.

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Foto: Witters Beste Deutsche über 15 km: Franziska Preuß als Siebtplatz­ierte.

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