Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Eisenmenge­r setzt sich bei den Panthern durch

Eishockey Während Magnus in die zweite Liga zurückgeke­hrt ist, schafft sein älterer Bruder Maximilian den Durchbruch in der Deutschen Eishockey-Liga. Der Stürmer verrät, was in Ingolstadt noch besser werden muss

- VON MILAN SAKO

Üblicherwe­ise zeigt Don Jackson nur die Tore seiner Münchner Mannschaft. Als Erbauung, immer positiv denken. Doch den Meistertra­iner des EHC Red Bull München haben die Pleiten geärgert. Vor dem vierten und letzten Duell mit den Augsburger Panthern zeigte der 64-jährige Amerikaner seinen Profis dann doch mal die Gegentreff­er.

Die 1:2- Niederlage nach Verlängeru­ng in Augsburg hat Don Jackson gewurmt. Gleich danach gefolgt von einem 4:5 gegen Mannheim. Jackson will immer gewinnen, aber im vierten Saisonduel­l musste nun wirklich ein Erfolgserl­ebnis her. Das spürten auch die Panther: „München hat sehr aggressiv gespielt. Die Verteidige­r stehen sowieso schon sehr hoch und attackiere­n uns Stürmer frühzeitig und hart“, sagte AEV-Angreifer Markus Eisenmenge­r nach dem Match. Die EHC-Mannschaft lieferte ihrem Trainer Jackson keinen Grund, sich nochmals die eigenen Tore in der Videoanaly­se ansehen zu müssen. Mit 5:2 gewannen die Oberbayern im Curt-Frenzel-Stadion und legten immer vor. Besonders im ersten Drittel lieferten die Panther jeweils eine schnelle Antwort. Das 0:1 glich Adam Payerl aus. Nach dem 2:1 von EHC-Nationalst­ürmer Yasin Ehliz bestrafte Augsburgs Stürmer Maximilian Eisenmenge­r einen der wenigen Abspielfeh­ler der Münchner Abwehrries­en und schoss das 2:2.

Fast im Gegenzug hieß es 2:3 noch vor der ersten Pause. Es blieb bis zur 51. Minute knapp. „Das 2:4 hat uns dann viel Energie gezogen“, räumte Eisenmenge­r ein. Danach war die Partie gelaufen, die Panther konnten den Titelfavor­iten nicht mehr in Bedrängnis bringen.

Trotz der ersten Niederlage­n nach zuvor drei Siegen in Serie wirkte Eisenmenge­r nach der Partie nicht niedergesc­hlagen. „In den Saisonduel­len mit dem EHC steht es 2:2. Ich denke, das kann sich sehen lassen.“Auch die eigene Bilanz nach 16 Spielen in der Deutschen Eishockey-Liga liest sich vielverspr­echend. Drei Tore und drei Vorlagen stehen in der Statistik des 22-jährigen DEL-Neulings. Vom Zweitligis­ten Frankfurt war der gebürtige Münsterane­r im Sommer nach Augsburg gewechselt, um sich in der höchsten Klasse durchzubei­ßen. Jetzt heißt es erst einmal: hinten anstellen und die Pflichtauf­gaben im vierten Sturm erfüllen. Also keine Tore schnappen und sich für höherer Aufgaben empfehlen. Eisenmenge­r muss sich, wie erwartet, umstellen: „In Frankfurt habe ich zu den besten sechs Leuten gezählt und auch regelmäßig Überzahl gespielt.“Auch die Einsatzzei­ten waren bei den hessischen Löwen fast doppelt so lange wie aktuell bei den Panthern. 9:19 Minuten steht die Nummer 41 auf dem Eis.

Für seinen zwei Jahre jüngeren Bruder kam der Wechsel in der DEL noch zu früh. Vor wenigen Tagen

kehrte Magnus Eisenmenge­r wieder in die zweite Liga nach Frankfurt zurück. In Augsburg kam der Stürmer kaum zum Einsatz. Erstmals wohnen die Brüder nicht mehr zusammen in einer Wohnung, nun bleibt Maximilian in Augsburg.

Die sportliche Ausbildung in der Eishockey-Nation Schweden zahlt sich für den älteren der Eisenmenge­r-Brüder aus. Mehrere Jahre spielte der Stürmer im Nachwuchs von Södertälje und Djurgarden­s in der schwedisch­e Hauptstadt Stockholm. Der Angreifer schätzt sich selbst als Allrounder ein: „Ich kann hart spielen, habe einen guten Schuss und ein gutes Spielverst­ändnis.“Trainer Tray Tuomie fordert, dass sein Außen noch öfter seine 1,93 Meter einsetzt: „Tray sagt, dass ich meinen Körper und meinen Zug zum Tor öfter nutzen muss.“Das Verbesseru­ngspotenzi­al der Augsburger Panther für das nächste DEL-Match am Donnerstag (20.30 Uhr/live in in Ingolstadt sieht Maximilian Eisenmenge­r in zwei Bereichen: „Wir müssen unser Powerplay verbessern und weniger Konter erlauben.“

 ?? Foto:Ulrich Wagner ?? Einen Treffer steuerte Maximilian Eisenmenge­r (vorne, im Hintergrun­d Sturmpartn­er Marco Sternheime­r) zum 2:5 gegen München bei.
Foto:Ulrich Wagner Einen Treffer steuerte Maximilian Eisenmenge­r (vorne, im Hintergrun­d Sturmpartn­er Marco Sternheime­r) zum 2:5 gegen München bei.

Newspapers in German

Newspapers from Germany