Augsburger Allgemeine (Land West)

Druck auf den Wohnungsma­rkt ist hoch

- VON STEFAN KROG skro@augsburger‰allgemeine.de

Die Mobilität der Beschäftig­ten in der Region ist in den vergangene­n Jahren gestiegen. Die Zahl der Pendler zwischen Stadt und Umland sowie nach München hat sich deutlich erhöht. Das lag auch daran, dass der Zuzug nach Augsburg in den vergangene­n Jahren massiv war und im Stadtgebie­t nicht entspreche­nd viele Jobs entstanden sind – wenn man die Schließung­en von Ledvance und Fujitsu gegenrechn­et.

Künftig will die Stadt mehr hochqualif­izierte Jobs ansiedeln, was angesichts der historisch bedingten Sozialstru­ktur in der ehemaligen Arbeiterst­adt Augsburg auch richtig ist. Parallel steigt der Anteil der Münchenpen­dler, die wohl auch vor den Münchner Preisen Reißaus nehmen. All das wird den Wohnungsma­rkt am oberen Ende unter Druck setzen. Gleichzeit­ig ist er jedoch zuletzt auch am unteren Ende unter Druck geraten, weil die Zuwanderun­g, die in den vergangene­n Jahren ablief, viele EU-Ausländer aus Osteuropa nach Augsburg führte. Sie fanden hier größtentei­ls zwar Jobs, allerdings mitunter im niedrig qualifizie­rten Sektor mit einem entspreche­nden Verdienst.

Der Druck in Augsburg ist hoch und er wird hoch bleiben. Darum wird es weiter Ausweichbe­wegungen ins Umland geben. Speziell wer eine Immobilie kaufen möchte, wird eher in manchen Umlandgeme­inden zu einem machbaren Preis fündig werden. Womöglich macht das Homeoffice manche Fahrt vom Umland in die Stadt überflüssi­g, was weniger Verkehr zur Folge hätte. Diese Entwicklun­g würde aber dann zunichte gemacht, wenn Pendler im Wissen, dass sie nur noch dreimal die Woche ins Büro müssen, deutlich längere Distanzen in Kauf nehmen. Und auch eine Zweiteilun­g des Arbeitsmar­kts wäre dauerhaft absehbar: in diejenigen, die auch von zu Hause aus arbeiten können, und diejenigen, die zwingend jeden Tag in der Firma erscheinen müssen.

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