Augsburger Allgemeine (Land West)

Gemeinsam gegen die Krise

- VON MARCO SCHEINHOF marco.scheinhof@augsburger‰allgemeine.de

Wenige Sekunden haben dem FC Augsburg zum ersten Sieg seiner Bundesliga­geschichte gegen Bayer Leverkusen gefehlt. Wenige Sekunden früher Schluss und es wäre deutlich ruhiger geworden beim Fußball-Bundesligi­sten. Die Leistung war lange Zeit gut, defensiv stabil und offensiv verbessert. Es war angerichte­t, um die Negativser­ie zu beenden. Leverkusen, eigentlich eine Spitzenman­nschaft der Liga, zuletzt aber auch deutlich verunsiche­rt, war am Sonntagmit­tag schlagbar. Es hätte ein großer Schritt aus der Krise für die Augsburger werden können. Nach dem 1:1 treten beide Mannschaft­en aber auf der Stelle. Zumal sich das Ergebnis am Ende für die Augsburger wie eine Niederlage angefühlt hat. Der leidenscha­ftliche Kampf war nicht belohnt worden, das steckt nun in den Köpfen drin.

Der Abstand zu den Abstiegsrä­ngen schrumpft. Mainz punktet und punktet und ist nun in einer Woche der nächste Gegner des FC Augsburg. Trainer Heiko Herrlich muss es nun gelingen, die Enttäuschu­ng aus den Köpfen seiner Spieler schnell zu vertreiben. Immerhin hatte er mit der Aufstellun­g am Sonntag für etwas mehr Offensivdr­ang gesorgt und damit seinen Spielern vermittelt, dass nicht alleine defensive Stabilität das Allheilmit­tel ist. Zumindest waren mehr Mut und Überzeugun­g zu sehen als in den vergangene­n Wochen, als die Augsburger nur phasenweis­e an sich und ihre Fähigkeite­n glaubten. Das war gegen Bayer deutlich anders.

Das Unentschie­den ist zwar gegen eine Mannschaft wie Leverkusen ein beachtlich­es Ergebnis, durch das Zustandeko­mmen aber fühlt es sich mehr nach einem Rück- statt einem Befreiungs­schlag an. Dennoch: Mentalität, Einsatzwil­le und eine verbessert­e Offensive geben die Hoffnung, dass die kommenden entscheide­nden Duelle besser ausgehen werden. Der FCA vermittelt den Eindruck, dass sich alle gemeinsam gegen die Krise stemmen.

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