Augsburger Allgemeine (Land West)

An ihren Taten sollst Du sie erkennen

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Zu „Bischof Meier bekundet Solidaritä­t mit Künstlern“vom 18. Februar:

Bei der Lektüre des Artikels musste ich herzlich lachen: Es ist schön, dass der Bischof den Künstlern versichert, er kenne ihre Sorgen um die Existenz, und sich überzeugt zeigt, dass „Kunst und Kultur zum Menschsein gehören“. Schöner noch, dass er gleich warnend den Finger erhebt und die sich im Lockdown befindlich­en Kunstschaf­fenden davor warnt, ihre „Weltreichw­eite“auf Kosten der Ökologie beständig vergrößern zu wollen, und dabei „allzu oft die von Gott gesetzten Grenzen“zu überschrei­ten und sich schuldig zu machen. Derlei warme Worte nähren den Künstler. Zumal der Herr Bischof selbst ja ein Kenner der kleinen Corona-Sünden ist. Am schönsten wäre allerdings die Idee, von den nicht geringen Mitteln der Kirche ein Sonderprog­ramm für Kulturscha­ffende aufzulegen. Früher war die Kirche einer der bedeutends­ten Förderer von Kunst und Kultur. Das war damals schon gut fürs Image; und dessen Pflege täte der Kirche heute durchaus gut. An den Taten sollst Du sie erkennen.

Felix Weinold, Augsburg

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