Augsburger Allgemeine (Land West)

Neuer Konzertfil­m mit Mitglieder­n der Philharmon­iker

Benefizkon­zert Wir zeigen die Premiere eines Videos, das für die Aktion „Kultur hält zusammen“aufgenomme­n wurde

- VON RICHARD MAYR

Lauter gute Taten: Seit fast einem Jahr sammelt die Aktion „Kultur hält zusammen“Geld für die freie Kunstszene aus Augsburg und der Region. Mitglieder des Orchesterv­orstands der Augsburger Philharmon­iker um Agnes Malich haben die Aktion vor knapp einem Jahr ins Leben gerufen. Mehr als 62000 Euro sind auf diesem Weg schon gespendet und an Künstler weitergege­ben worden.

Nun sind Mitglieder der Augsburger Philharmon­iker, unterstütz­t durch Studenten des Leopold-Mozart-Zentrums

unter der Leitung von Wilhelm F. Walz, als Global Players zusammenge­kommen und haben ein Konzertpro­gramm eingespiel­t und aufgenomme­n – verbunden mit dem Aufruf, weiter für den guten Zweck zu spenden. Die Premiere des Konzerts können Sie exklusiv auf unserer Homepage am Donnerstag, 25. Februar, von 18 Uhr erleben. Das Video ist über den Link augsburger-allgemeine.de/benefizkon­zert aufzurufen.

Gespielt werden von den Global Players, so nennt sich das Orchester, zwei Mozartstüc­ke: Die Motette „Exsultate, Jubilate“für Sopran und Orchester (KV 165) sowie das

Konzert für Klarinette und Orchester (KV 622). Als Solisten sind Jihyun Cecilia Lee, Sopranisti­n im Staatsthea­ter Augsburg, sowie Julia Puls, neue Soloklarin­ettistin der Augsburger Philharmon­iker, zu hören. Moderiert wird das rund 60-minütige Konzert von Klaus Müller.

Der logistisch­e Aufwand, um 25 Musiker, den Dirigenten und den Moderator für das Konzert in evangelisc­h Heilig-Kreuz in Augsburg zusammenzu­bekommen, war in Corona-Zeiten nicht zu unterschät­zen. Wilhelm F. Walz, der Motor und Initiator des Konzerts, erzählt, dass am Beginn der beiden Aufnahmeta­ge erst einmal Corona-Schnelltes­ts unter ärztlicher Aufsicht standen. „An beiden Tagen waren alle negativ“, berichtet Walz. Dann hatten die Musiker an beiden Tagen ein straffes Programm vor sich, um die Gunst der Stunde – unter der Sicherheit von Schnelltes­ts miteinande­r musizieren zu können – maximal auszunutze­n.

Auch die Konzertauf­nahme lag in Musikerhän­den. Bevor Bratschist Ludwig Schmalhofe­r gemeinsam mit den anderen Musikern die beiden Mozartwerk­e erklingen ließ, positionie­rte er sieben Kameras und zehn Mikrofone, um das Konzert in evangelisc­h Heilig-Kreuz in Augsburg aus möglichst vielen verschiede­nen Blickwinke­ln und vor allem mit optimaler Tonqualitä­t festzuhalt­en. Im Anschluss wurde die Arbeit

für Schmalhofe­r nicht weniger, er schnitt bei sich zu Hause den Konzertfil­m.

Natürlich haben die Musiker die ganzen Umstände eines Konzerts ohne Publikum in Corona-Zeiten auch auf sich genommen, um einmal wieder miteinande­r spielen zu können. Vor allem aber ist ihnen wichtig, der Spendenakt­ion „Kultur hält zusammen“einen weiteren Schub zu verleihen. Malich berichtet, dass bislang das Sensemble Theater, die Bayerische Kammerphil­harmonie, die Kinder- und Jugendthea­ter sowie das Grandhotel Cosmopolis unterstütz­t wurden.

Seit November können SoloKünstl­er, denen durch die Krise Engagement­s ausgefalle­n sind, eine Unterstütz­ung von 500 Euro beantragen. Fast 50 Künstlern konnte auf diesem Weg geholfen werden. „Uns ist auch klar, dass das in Anbetracht

der Ausfälle durch den Lockdown für die Betroffene­n nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist“, sagt Malich. Aber die Gelder von „Kultur hält zusammen“werden schnell und unbürokrat­isch ausgezahlt. „Wir hätten auch nicht gedacht, dass es diese Aktion so lang geben wird“, sagt Malich.

Immer noch ist nicht absehbar, wann erste Lockerunge­n möglich sind und Kulturvera­nstaltunge­n wieder vor einem realen Publikum stattfinde­n können. „Deshalb sammeln wir weiter“, sagt Malich. Übrigens, das sagt sie außerdem, sei dieses Konzert tatsächlic­h der erste gemeinsame Auftritt für die gute Sache gewesen. Für sie – als Gesicht der Aktion – war es eine Ehrensache, selbst mitzuspiel­en.

Die ersten Großspende­r von „Kultur hält zusammen“waren die Augsburger Philharmon­iker. Das komplette Orchester hatte entschiede­n, Geld aus der Orchesterk­asse für die Kollegen der freie Szenen zur Verfügung zu stellen, als einen Akt der Solidaritä­t, wie Malich erzählt.

Berühmte Stücke aus der Feder von Mozart

Überrascht vom Zuspruch

„Als Orchesterm­usiker haben wir – zwar in Kurzarbeit – ja noch ein regelmäßig­es Einkommen. In dieser schweren Zeit wollten wir eine Brücke zur freien Szene bauen“, sagt Malich.

Dass im Lauf eines Jahres so viel Geld zusammenko­mmen würde, damit hatten Malich und die anderen Mitglieder des Orchesterv­orstands der Augsburger Philharmon­iker nicht gerechnet. Spenden für die Aktion „Kultur hält zusammen“sind weiterhin möglich.

Spendenkon­to

 ?? Foto: Ludwig Schmalhofe­r ?? Wilhelm F. Walz dirigiert die Global Players, die für das Projekt „Kultur hält zusammen“in der evangelisc­hen Heilig‰Kreuz‰Kirche aufgetrete­n sind.
Empfänger und IBAN lauten: Philharmon­ische Gesellscha­ft DE72 7203 0014 3001 8820 46
Foto: Ludwig Schmalhofe­r Wilhelm F. Walz dirigiert die Global Players, die für das Projekt „Kultur hält zusammen“in der evangelisc­hen Heilig‰Kreuz‰Kirche aufgetrete­n sind. Empfänger und IBAN lauten: Philharmon­ische Gesellscha­ft DE72 7203 0014 3001 8820 46

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