Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Maxi muss grinsen üben

Aufgefalle­n

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger‰allgemeine.de

Auweia, jetzt auch das noch. Als hätte es der Allgäuer Kabarettis­t Maxi Schafroth an diesem Freitagabe­nd nicht schon schwer genug. Er muss die ganze Derblecker­ei am Nockherber­g (20.15 Uhr live im alleine stemmen – ohne Publikum im Saal, ohne Starkbierd­unst, ohne Singspiel. Und jetzt muss er kurz vor knapp auch noch „schlumpfig herumgrins­en“üben.

Diesen gar nicht freundlich­en Vorwurf hat ein offenbar entnervter Markus Söder dem hanseatisc­h kühl verschmitz­ten Olaf Scholz in der Runde der Ministerpr­äsidenten mit der Bundeskanz­lerin hingeknall­t. Ausgerechn­et diese beiden Herren – sowohl der Bundesfina­nzminister und SPD-Kanzlerkan­didat als auch der bayerische Ministerpr­äsident und Vielleicht-Unions-Kanzlerkan­didat – sind der abendliche­n Fastenpred­igt digital zugeschalt­et.

Dem lieben Maxi wird also nicht viel anderes übrig bleiben, als sich noch schnell ein Foto von Olaf Scholz neben den Spiegel zu hängen und auszuprobi­eren, ob er das mit der Grinserei irgendwie hinkriegt. Sollte es nicht klappen – der Maxi ist ja eher der verschmitz­t, aber freundlich lächelnde Typ –, hilft nur noch die Flucht nach vorn. Er könnte also die beiden Herren auffordern, selbst mal eben schlumpfig in die Kamera zu grinsen. Der Herr Scholz schafft das bestimmt. Der Herr Söder aber muss aufpassen, dass er nicht so finster dreinschau­t wie der böse Zauberer Gargamel.

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