Augsburger Allgemeine (Land West)
Alles ist schon aufgebaut
Im Schaezlerpalais wartet eine neue Schau auf die Öffnung
Julia Quandt streicht vorsichtig über ein voluminöses Hochzeitskleid. „So, jetzt ist auch diese Falte weg“, sagt die Kuratorin der neuen Ausstellung im Schaezlerpalais und lacht. Sie geht einen Schritt zurück und begutachtet die ausgestellten, prächtigen Kleider noch einmal. „Um angemessene Kleidung wird gebeten. Mode für besondere Anlässe von 1770 bis heute“heißt die Schau. Dass Quandt die Ausstellungsstücke optimal ins Licht gerückt hat, kann derzeit kein Besucher bewundern. Noch immer sind Museen und Kulturstätten in Bayern im Lockdown. Trotzdem wird im Hintergrund weitergearbeitet. „Die Ausstellung ist soweit fertig, sodass eine kurze Zeit reichen würde, um die finalen Arbeiten zu machen“, erklärt Quandt. Die Türen kurzfristig zu öffnen, wäre für das Schaezlerpalais also kein Problem, im Gegenteil: „Wir würden uns wirklich freuen, wenn wir im Frühjahr noch Besucher reinlassen können“, sagt die Kuratorin.
Ursprünglich war die Modeausstellung von 1. Februar bis Ende April geplant – doch in Hinblick auf mögliche Lockerungen werden die Exponate noch bis Sonntag, 27. Juni im Museum bleiben. Die Ausstellung zeigt Damen-, Herren-, Kinderund Puppenkleidung – vom 18. Jahrhundert, der Erbauungszeit des Schaezlerpalais, bis hin zur neuesten Mode auf den Filmfestspielen in den 2000er-Jahren. Der Großteil der Kleidung stammt aus der Privatsammlung des Trierer Modedesigners Ralf Schmitt. Ergänzt wird die Ausstellung durch Gemälde aus dem Bestand der Kunstsammlungen und Museen Augsburg.