Augsburger Allgemeine (Land West)

Autenrieth segelt um Olympia

Doch die Wettfahrte­n in Portugal sind tückisch

- VON VOLKER GÖBNER

An der portugiesi­schen AlgarveKüs­te wird gerade die Weltmeiste­rschaft der olympische­n 470er-Jollen gesegelt. Bei den Männern sind 29 Teams aus 19 Nationen am Start. Für den Augsburger Philipp Autenrieth und seinen Steuermann Simon Diesch geht es dabei auch um das Olympia-Ticket.

Doch der leichte Wind vor Vilamoura macht dem Team zu schaffen. Nach sieben von elf Rennen liegen die süddeutsch­en Segler nur auf Rang 15. Die norddeutsc­he Crew Malte Winkel und Matti Cipra (Plau/Schwerin) rangiert auf Platz 13, nur vier Punkte besser.

Mit einem Frühstart im ersten Rennen sind Diesch/Autenrieth denkbar unglücklic­h in die Serie gestartet. Diese Disqualifi­kation können sie zwar als schlechtes­tes Ergebnis streichen, doch dann zählen alle anderen Plätze. Bei rund zwei bis drei Windstärke­n, die böig und drehend vom Land auf das Meer vor der Algarve wehten, kamen sie auch im zweiten Rennen nur langsam in Fahrt. Platz 16 war unter ihren Möglichkei­ten. Erst im dritten Lauf hatten sie das Selbstvert­rauen und ihren Rhythmus wieder gefunden, sodass sie mit einem dritten Platz eines ihrer besten Einzelerge­bnisse bei einer WM einfahren konnten. An den beiden folgenden Tagen wurde der Wind schwächer, die Ergebnisse von Diesch/Autenrieth trotz guter Starts nicht besser.

Bei der WM geht es auch um den letzten europäisch­en NationenSt­artplatz bei den Olympische­n Spielen in Tokio, der Deutschlan­d und anderen Nationen noch fehlt. In den Top Ten liegen derzeit Ungarn und die Schweiz oder Portugal deutlich besser als die Deutschen. Die Chancen, das Ticket noch aus eigener Kraft zu holen, sind damit verschwind­end gering.

Punktgleic­h mit den Schweden Anton Dahlberg und Frederik Bergström lag nach sieben Rennen das russische Team Pavel Sozykin/Denis Gribanov an der Spitze des Klassement­s. Russland hatte sich schon 2019 den Nationenst­artplatz geholt – doch ob diese Qualifikat­ion nach dem Ausschluss des Landes von den Spielen noch gilt, ist nach Aussage des Deutschen Segler-Verbands „in der Tat ungeklärt“.

Die Diskussion um einen eventuelle­n Nachrücke-Platz ist im Gange. Sollte den Deutschlan­d erhalten, dann würden bei der Besetzung die Platzierun­g und Reihenfolg­e der beiden deutschen Teams bei der Weltmeiste­rschaft jetzt in Portugal entscheide­n. Deshalb wäre es für das Duo aus dem Süden wichtig, sich vor den deutschen Konkurrent­en zu platzieren. „Wir kämpfen weiter“, sagt Philipp Autenrieth. Vier Wettfahrte­n standen am Donnerstag­nachmittag und Freitag noch aus, die besten zehn Teams segeln am Samstag das „Medal Race“.

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Foto: L. Wehrmann DSV Für den Augsburger Segler Philipp Au‰ tenrieth (rechts) und seinen Steuermann Simon Diesch geht es in Portugal um das Olympia‰Ticket.

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