Augsburger Allgemeine (Land West)

Corona-Chaos trifft die Schulen voll

- VON ANDREA BAUMANN

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eit zwölf Monaten leben, arbeiten und kämpfen die Schulen mit Corona. Dadurch hat sich an den Bildungsst­ätten in einem Jahr so viel verändert wie zuvor vielleicht in zehn Jahren nicht. Dieser Schub darf aber nicht darüber hinwegtäus­chen, dass es an den Augsburger Schulen trotz aller Bemühungen – etwa in Sachen Digitalisi­erung – weiterhin Nachholbed­arf gibt. Die Pandemie hat Schwachste­llen und Versäumnis­se der Vergangenh­eit schonungsl­os offengeleg­t.

Auch wenn die Schulen (und die Familien der schulpflic­htigen Kinder) heute mit Videokonfe­renzen ebenso vertraut sind wie mit der Handhabung von FFP2-Masken und Desinfekti­onsmitteln, wird die Rückkehr in einen halbnormal­en Schulallta­g von Sorgen und vielen Fragen überschatt­et.

Das bundesweit­e Chaos in puncto Testen und Impfen inmitten eines behäbigen Systems trifft sie mit voller Breitseite. Beispiel Priorisier­ung in der Impfreihen­folge: Infizieren sich Lehrer höherer Jahrgangss­tufen, noch dazu, wenn sie jede Stunde einer anderen Klasse gegenübers­tehen, etwas weniger leicht mit dem Virus als ihre Kollegen aus der Grundschul­e? Kein Wunder, dass manche Pädagogen mit einem mulmigen Gefühl ins Klassenzim­mer zurückkehr­en und sich insgeheim trotz der unbestritt­enen Nachteile weiterhin Homeschool­ing gewünscht hätten.

Die steigenden Infektions­zahlen bei gleichzeit­iger Ausbreitun­g der ansteckend­eren Mutanten werden die Ängste der Lehrkräfte in Augsburg noch befeuern. Wenn die Inzidenzah­len im bisherigen Tempo nach oben gehen, könnte schon in wenigen Wochen die 100-erSchwelle geknackt und Distanzunt­erricht wieder die vorherrsch­ende Variante werden. Sich von einem Tag auf den anderen an neue Szenarien anzupassen, sind die Schulen mittlerwei­le schon gewohnt.

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