Augsburger Allgemeine (Land West)
Stadtfest kann erst nächstes Jahr wieder gefeiert werden
Ausgelassenes Feiern in der lauen Sommernacht kann in Neusäß auch 2021 nicht stattfinden
Neusäß Klar war es allen, jetzt ist es offiziell im Kulturausschuss besprochen worden. Das Stadtfest in Neusäß wird aufs nächste Jahr verschoben. „Normalerweise haben wir eine Planungszeit von zehn Monaten“, berichtete Kulturamtsleiterin Veronika Wanninger im Ausschuss, nun wären es zum einen nur drei Monate. Außerdem ist völlig klar, dass auch im Juni die Pandemie noch die Abstandsregeln bestimmen wird. Ein so großes Event, das alle zwei Jahre Tausende Besucher anzog, kommt heuer nicht infrage.
Wanninger weist darauf hin, dass auch Augsburg und Stadtbergen ihre Feste abgesagt hätten. Trotz
Pandemie will sich das Kulturamt für den Sommer eine nette Alternative überlegen. „Wir haben ja im Herbst mit dem Weinfest und im Advent mit der Märchenweihnacht schon bewiesen, dass wir durchaus auch kurzfristig trotz Corona etwas auf die Beine stellen können“, so Wanninger.
Ein positiver Nebeneffekt der Verschiebung sei, dass die ebenfalls sehr aufwendige Sportlerehrung dann nicht mehr im selben Jahr wie das Stadtfest stattfindet.
Stadtrat Stefan Sommer (Freie Wähler) fragte nach, was nun mit dem Citylauf sei, der zuletzt vor mehreren Jahren stattfand und an dem stets über 1000 Läufer teilnahmen. Da der große organisatorische
Aufwand durch die Stadtverwaltung nicht mehr zu stemmen war, plante man zu erkunden, ob der Citylauf für 2021 nicht durch einen externen Eventplaner organisiert werden könnte, wie Monika Uhl (CSU) berichtete. Dann kam aber Corona dazwischen. Sommer schlug vor, man sollte jetzt einen Eventmanager beauftragen, ein Konzept zu erstellen. Die Zeit wäre günstig, denn die hätten ja derzeit wenig zu tun. „Denn wenn wir jetzt kein Lösungskonzept entwickeln, dann können wir den Citylauf auch gleich sterben lassen.“
Bürgermeister Richard Greiner schüttelte dazu den Kopf: „Machen wir uns nichts vor: Beim Citylauf sprechen wir von Kosten bis zu 50.000 Euro, und ob wir uns das in ein bis zwei Jahren mit den Folgewirkungen und Verwerfungen durch die Pandemie noch leisten wollen, ist mehr als fraglich.“Es sei jetzt überhaupt nicht die richtige Zeit, solch teure Großevents zu planen. Diese Auffassung teilten die Ausschussmitglieder. Kulturamtsleiterin Wanninger sagte: „Jetzt planen wir für nächstes Jahr erst mal das Stadtfest, dann sehen wir weiter.“