Augsburger Allgemeine (Land West)
Eltern diskutieren über KitaGebühren
Gut 100 Interessierte sind am Donnerstag in der Schulturnhalle in Zusmarshausen zusammengekommen. Es ging um die geplante Erhöhung der Gebühren für die Kinderbetreuung
Zusmarshausen So viele Menschen sind wohl schon lange nicht mehr in Zusmarshausen zusammengekommen: Um die 100 Interessierte hat Bürgermeister Bernhard Uhl (CSU) am Donnerstagnachmittag in der Schulturnhalle begrüßt, um dort über die geplante Erhöhung der Kita-Gebühren zu diskutieren. Wie berichtet, hatten sich viele Eltern gegen die Pläne gewehrt, die Gebühren für die Betreuung ihrer Kinder in den Kindergärten, Krippen und in der Mittagsbetreuung zum 1. April anzuheben. Nun hatten sie Gelegenheit, ihre Sorgen zu äußern. Die Suche nach dem allgemein gewünschten Kompromiss ist damit aber noch nicht ganz abgeschlossen.
Bernhard Uhl erklärte, seine Aufgabe sei es, am Ende einen mehrheitsfähigen Beschluss im Gemeinderat herbeizuführen. Er rechnete den Eltern vor, dass Zusmarshausen pro Jahr etwa 1,4 Millionen Euro über Gebühren, Zuschüsse, Betriebskostenförderung und Mittagessen einnehme und 2,6 Millionen Euro für die Kindergartenkinder ausgebe. 2,2 Millionen Euro entfallen davon auf Personalkosten. Unterm Strich lege die Marktgemeinde für jedes Einzelne der fast 250 Kinder 5.000 Euro im Jahr obendrauf.
Uhl lobte die Qualität der Kinderbetreuung und verwies auf den Betreuungsschlüssel. Der liegt – zumindest auf dem Papier – bei einem Betreuer für 8,16 Kinder. Allerdings sind momentan nicht alle Stellen besetzt. Eine Kindergärtnerin warnte davor, wegen des finanziellen Drucks Stellen kürzen zu wollen. Der offizielle Schlüssel, der bei 1:11 liegt, sei nicht alltagstauglich, weil schon jetzt meist nur zwei Betreuer in einem Gruppenraum seien, damit andere beispielsweise Elterngespräche führen oder Büroarbeit erledigen können. Würden Gruppen am Nachmittag zusammengeführt, befürchtet sie einen Qualitätsverlust.
Immer wieder fragten Eltern nach, wie die Gebühren errechnet werden. Sie wünschten sich Klarheit darüber, wann sie erhöht werden und warum. So kam der Vorschlag einer dynamischen Gebührenanpassung auf. Dass die letzte Erhöhung 2012 erfolgt war und in der Mittagsbetreuung sogar seit gut 20 Jahren nicht mehr an den Gebühren gerüttelt wurde, sorgte bei vielen Eltern für Unverständnis.