Augsburger Allgemeine (Land West)
Telefonsprechstunde zur DarmkrebsVorsorge
Mit frühen Untersuchungen lasse sich der Krebs oft verhindern, ist der Chefarzt der Gastroenterologie an den Wertachkliniken überzeugt
Landkreis Augsburg In der CoronaKrise sind andere Erkrankungen in den Hintergrund geraten. Operationen mussten verschoben werden und Untersuchungen ausfallen, um Kapazitäten für Corona-Patienten frei zu halten. Die Wertachkliniken wollen das nun ändern: In einer Telefonsprechstunde beantworten zwei Fachärzte Fragen rund um das Thema Darmkrebs.
„Wir sind alle auf irgendeine Weise durch die Corona-Pandemie betroffen und müssen unser Leben an die virale Bedrohung anpassen“, sagt Andreas Weber, Chefarzt der Gastroenterologie an den Wertachkrebs kliniken. „Aber wir sollten deshalb auf keinen Fall auf wichtige Vorsorgeuntersuchungen verzichten. Das gilt auch und vor allem für die Darmkrebsvorsorge.“
Nach Angaben der Felix Burda Stiftung sterben in Deutschland jährlich rund 25.000 Menschen an Darmkrebs. Dabei könnte die Erkrankung mit entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen in vielen Fällen verhindert werden. Denn wie Weber erklärt, bilden sich als Vorstufe des Darm
Polypen. Diese würden langsam wachsen und seien anfangs noch ungefährlich.
„Es dauert meist über zehn Jahre, bis sich aus gutartigen Polypen ein Darmkrebs entwickelt“, sagt Weber. Dieses Zeitfenster gelte es zu nutzen. Denn im Rahmen einer Koloskopie, also einer endoskopischen Darmuntersuchung, ließen sich die Polypen frühzeitig erkennen und vollständig entfernen – und damit der Darmkrebs verhindern.
Treten hingegen erste Symptome auf – wie häufiger Wechsel von Durchfällen und Verstopfung, schmerzhafte Stuhlgänge, Bauchkrämpfe oder sichtbare Blutauflagerungen auf dem Stuhl – ist die
Krankheit meist schon weit fortgeschritten und schwer zu behandeln. „Auch Testergebnisse auf Stuhl im Blut, als Indiz für eine eventuelle Darmkrebserkrankung, kommen leider meist erst sehr spät“, sagt der Chefarzt der Gastroenterologie.
Deshalb rät Weber zur Vorsorge im Rahmen einer Darmspiegelung. Vorbehalte dagegen räumt er aus: Die Untersuchung dauere etwa 20 Minuten, dank einer Kurznarkose würden Patienten kaum etwas mitbekommen. „Unangenehm ist am ehesten die Darmreinigung, die etwa 24 Stunden vor der Untersuchung beginnt“, sagt Weber. In dieser Zeit müssen Patienten eine Spülflüssigkeit trinken und sollten keine feste Nahrung zu sich nehmen. Ist der Befund unauffällig, gebe es keine weiteren Einschränkungen.
Das Risiko, sich während der Untersuchung mit Corona zu infizieren, ist nach Angaben von Weber gering. Die Mitarbeiter der Endoskopie an den Wertachkliniken seien größtenteils geimpft und könnten sich regelmäßig testen lassen. Während der Untersuchung tragen sie Schutzkleidung und FFP2-Masken. Zudem würden Patienten vor der Untersuchung auf Corona getestet.
Anlässlich des Darmkrebsmonats der Felix-Burda-Stiftung, an dem sich die Wertachkliniken seit Jahren beteiligen, bietet Weber nun eine
Telefonsprechstunde an. Gemeinsam mit seinem Kollege Fabian Kauper, Funktionsoberarzt der Inneren Medizin an den Wertachkliniken, beantwortet der Mediziner Fragen rund um das Thema Darmkrebs. Als Medienpartner unterstützt die Schwabmünchner Allgemeine das Angebot.
Termin Die Telefonsprechstunde der Wertachkliniken findet am Mittwoch, 17. März, statt. Interessierte können sich unter der Nummer 08232/508531 von 14 bis 15.30 Uhr informieren. Dr. Andreas Weber, Chefarzt der Gastroenterologie, und Fa bian Kauper, Funktionsoberarzt der Inneren Medizin, beantworten Fragen zum The ma Darmkrebsvorsorge.