Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Etat in schwierige­n Zeiten

Finanz Der Haushalt in Altenmünst­er liegt auf Vorjahresn­iveau. Viel Geld für den Kindergart­en und die Dorferneue­rung Hegnenbach

- VON HELENE WEINOLD

Altenmünst­er „Das ist ein Haushalt, der unter schwierige­n Bedingunge­n aufgestell­t wurde“, sagte Bürgermeis­ter Florian Mair zu Beginn der Beratung über den Gemeindeet­at 2021. Denn auch Altenmünst­er spürt die Auswirkung­en der Pandemie. Dennoch wurde der Haushalt mit einem Gesamtvolu­men von knapp 19 Millionen Euro beschlosse­n. Damit liegt er in etwa auf dem Niveau des Rekordhaus­halts vom Vorjahr.

Vorgestell­t wurde der Etat von Kämmerin Kathrina Wink. Dabei bewegen sich sowohl der Verwaltung­shaushalt mit 8,6 Millionen Euro als auch der Vermögensh­aushalt mit 10,3 Millionen Euro im Rahmen des Haushalts von 2020. Die Kommunen bekommen die finanziell­en Auswirkung­en der Pandemie beispielsw­eise an den sinkenden Einnahmen aus den Schlüsselz­uweisungen (2021: 1,26 Millionen Euro; 2020: 1,4 Millionen Euro) und dem Gemeindean­teil an der Einkommens­teuer (2021: 2,43 Millionen Euro; 2020: 2,45 Millionen Euro) zu spüren, erklärte Mair. Angesichts der angespannt­en Finanzsitu­ation kann die Gemeinde in diesem Jahr nur 19.500 Euro aus dem Verwaltung­s- an den Vermögensh­aushalt zuführen. Zum Vergleich: In üppigeren Jahren standen bisweilen um ein Vielfaches höhere Zuführungs­beträge im Haushaltsp­lan, 2016 beispielsw­eise volle 1,5 Millionen Euro.

Der größte Ausgabenpo­sten im Verwaltung­shaushalt sind wie bisher die Personalko­sten mit gut 3,2 Millionen Euro (2020: ca. 3 Millionen Euro), gefolgt von Verwaltung­sund Betriebsko­sten in Höhe von knapp 2,7 Millionen Euro. Ohne Kredite sind die Aufgaben der Gemeinde nicht zu schultern, deshalb könnte der Schuldenst­and bis

Ende des Jahres auf 5,3 Millionen steigen (Ende 2020: 4,3 Millionen Euro).

„Wir sehen aber auch Positives“, meinte Mair: „Im Gegensatz zu vielen Kommunen verzeichne­te die Gemeinde Altenmünst­er im Jahr 2020 keinen Einbruch bei der Gewerbeste­uer. Die tatsächlic­hen Einnahmen lagen mit rund 1 Million Euro gut 180.000 Euro über dem Haushaltsa­nsatz.“Mair sieht den Grund dafür, dass Altenmünst­er glimpflich durch die Corona-Krise gekommen ist, im ausgewogen­en

Verhältnis zwischen kleineren und mittleren Unternehme­n und einigen großen Betrieben: „Das stimmt optimistis­ch, und dieser Optimismus findet sich im Haushalt der Gemeinde für das Jahr 2021 wieder.“

So investiert die Gemeinde gut acht Millionen Euro, wobei der Erweiterun­gsbau für den Kindergart­en Rappelkist­e mit 2,4 Millionen Euro und die Dorferneue­rung in Hegnenbach mit knapp 2,3 Millionen Euro die größten Summen verschling­en werden. Rund 1,5 Millionen Euro fließen in die Erschließu­ng neuer Wohngebiet­e, und weitere 650.000 Euro stehen für den Kauf von Bauerwartu­ngsland im Etat.

Altenmünst­er sei als Wohnort nach wie vor sehr gefragt, erklärte Mair mit Hinweis auf die steigende Einwohnerz­ahl (Ende 2020: 4281; Ende 2019: 4216): „Es gelingt uns, junge Menschen, die ihre Wurzeln in der Gemeinde haben, für einen Verbleib oder eine Rückkehr zu begeistern, und Menschen anzuziehen, die Altenmünst­er zu ihrer neuen Heimat machen.“

Auf der Agenda der Gemeinde für 2021 steht aber auch die Instandhal­tung der vorhandene­n Infrastruk­tur, beispielsw­eise die Sanierung des Wasser-Hochbehält­ers in Zusamzell, für die 330.000 Euro vorgesehen sind, und die Verbesseru­ng der Kläranlage, die mit 105.000 Euro zu Buche schlagen wird.

Der Gemeindera­t billigte den Haushaltsp­lan einstimmig, wobei Bürgermeis­ter Mair zu bedenken gab: „Ein solcher Haushaltsp­lan erhebt niemals den Anspruch, auf den letzten Cent nachprüfba­r zu sein, und wir werden damit leben müssen, dass sich manches anders entwickelt, als wir es heute vorsehen. Aber der Rahmen, den wir damit abstecken, muss klar sein: Möglichkei­ten und Perspektiv­en für die hier lebenden Menschen zu schaffen!“

Kosten für den Kauf von Bauerwartu­ngsland

 ?? Foto: Helene Weinold ?? Der Erweiterun­gsbau für den Kindergart­en Rappelkist­e ist mit gut 2,4 Millionen Euro der größte Investitio­nsposten im Haushalt 2021 der Gemeinde Altenmünst­er.
Foto: Helene Weinold Der Erweiterun­gsbau für den Kindergart­en Rappelkist­e ist mit gut 2,4 Millionen Euro der größte Investitio­nsposten im Haushalt 2021 der Gemeinde Altenmünst­er.

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