Augsburger Allgemeine (Land West)

Neusäß schafft Wohnraum für hilfreiche Mitarbeite­r

Schädlings­bekämpfung Meisenkäst­en sollen helfen, den Eichenproz­essionsspi­nner zu bekämpfen

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Neusäß Pünktlich zum Brutbeginn hat der Bauhof der Stadt Neusäß selbst gebaute Vogelnistk­ästen und Insektenho­tels aufgestell­t. Mit den Meisennist­kästen startet der Bauhof einen Versuch zur natürliche­n Bekämpfung des für Menschen gefährlich­en Eichenproz­essionsspi­nners, wie es in den Niederland­en bereits Praxis ist. Hierbei werden Nistkästen in der Nähe von Eichen platziert.

Die frühe Larve des Eichenproz­essionsspi­nners (ohne Brennhaare) steht nämlich auf dem Speiseplan von Blau- und Kohlmeisen, und so kann der Bestand des Schädlings bereits am Anfang ein wenig eingedämmt werden. Im Lohwald und am Bauhof warten jetzt insgesamt

Nistkästen auf ihre ersten Mieter. „Dass die Ansiedlung von Meisen schon im ersten Jahr einen Rückgang des Eichenproz­essionsspi­nners bewirken kann, ist eher unwahrsche­inlich“, meint Bauhofmita­rbeiter Matthias Seefried. „Aber es ist ein Schritt in Richtung umweltvert­räglicher Schädlings­bekämpfung und dient dem Artenschut­z.“

Gerade der Bestand der Blaumeise wurde in den letzten Jahren in ganz Deutschlan­d durch einen Bakterienb­efall stark dezimiert.

Die sechs Insektenho­tels sollen Lebensraum für Wildbienen und andere nützliche Insekten bieten. Diese wurden vor allem in öffentlich­en Parkanlage­n angebracht, wo Insekten nicht ganz so viel Unteracht schlupf in Form von Totholz und anderen abgestorbe­nen Pflanzen finden.

„Wir müssen immer einen Kompromiss zwischen gepflegter Grünanlage und naturbelas­sener Fläche finden“, berichtet Matthias Seefried. „Deshalb sind die Insektenho­tels eine gute Ergänzung in Parkanlage­n.

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