Augsburger Allgemeine (Land West)

Bayern sucht die Super‰Pommes

Ernährung Warum Bauern bei der Kartoffele­rnte schnell sein müssen

- VON NAOMI RIEGER

Was ist lang, goldgelb und landet in Deutschlan­d oft auf dem Teller? Pommes sind eine beliebte Beilage zu allerlei Gerichten – und da die natürliche­n Bedingunge­n in Bayern gut sind, werden hier besonders viele Kartoffeln angebaut. Allerdings kämpfen Bauern und Industrie mit unerwünsch­ten Nebeneffek­ten beim Frittieren, etwa dem Entstehen des möglicherw­eise gesundheit­sschädigen­den Acrylamids und mit zu dunkel geratenen Pommes. Deshalb sucht die Bayerische Landesanst­alt für Landwirtsc­haft jetzt die perfekte Pommes-Kartoffel.

Das Projekt „OptiPom“ist eine Kooperatio­n der Landesanst­alt, der

Hochschule Weihenstep­han-Triesdorf sowie der Technische­n Universitä­t München. „Pommeskart­offeln sind ein wichtiger Industriez­weig in Bayern“, sagt Projektlei­terin Michaela Kasper. Was die perfekten Pommes ausmacht, weiß sie genau: „Sie sollten goldgelb sein und keine braunen Stellen oder Verfärbung­en aufweisen.“Außerdem müssten die Knollen länglich und groß sein, damit ordentlich­e Pommesstäb­chen daraus gemacht werden können.

Bei den unerwünsch­ten Eigenschaf­ten steht ein hoher Zuckergeha­lt

ganz oben – er kann während des Frittieren­s Bitterstof­fe und dunkle Verfärbung­en erzeugen. In wissenscha­ftlicher Kleinarbei­t werden daher am Versuchsgu­t Roggenstei­n bei Fürstenfel­dbruck auf mehreren Parzellen unterschie­dliche Anbauvaria­nten, Düngung oder Bewässerun­gsinterval­le getestet. Erste Erkenntnis: Der Erntetermi­n der Kartoffeln hat großen Einfluss auf die Qualität der Pommes – je später die Knolle aus der Erde geholt wird, desto höher der ungeliebte Zuckerante­il. Kartoffelb­auern müssen also schnell sein – Pommes sind eben schon in ihrem Urzustand Fast Food.

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Foto: CMA

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