Augsburger Allgemeine (Land West)

Ei, der Wahnsinn!

- VON JOSEF KARG jok@augsburger‰allgemeine.de

Genau 301 Eier legt ein Huhn hierzuland­e im Durchschni­tt pro Jahr. Die meisten davon vermutlich um die Osterfeier­tage. Dies hat das Statistisc­he Bundesamt pünktlich zum diesjährig­en Osterfest ausgerechn­et. Allein das ist eine Art Wirtschaft­sosterwund­er, wenn auch keines, auf das man unbedingt stolz sein muss.

Insgesamt kamen demnach die 42,9 Millionen bundesdeut­schen Legehennen nach Angaben der Statistike­r auf wahnwitzig­e 12,9 Milliarden Eier. Irre, oder? Aus Arbeitnehm­ersicht gesehen ist das allerdings Ausbeutung im Hühnerstal­l.

Aber selbst wenn es Mindestloh­n gäbe, fragt man sich: Wer isst nur die ganzen Eier jedes Jahr? Und warum tun die Menschen sich das freiwillig an? 100 Gramm Ei enthalten rund 470 Milligramm Cholesteri­n. Wenn man das nun mit 12,9 Milliarden multiplizi­ert, könnte es langfristi­g schwerwieg­ende Stockungen auf den Blutautoba­hnen der 80 Millionen verursache­n.

Doch zurück zum Ei. Warum gibt es überhaupt Ostereier und nicht Osterolive­n? Die Antwort ist: Die Christen haben die Eier zum Symbol für die Auferstehu­ng Jesu Christi gemacht. Mit der Begründung: Von außen wirkt so ein Ei kalt und tot, doch aus seinem Inneren wächst neues Leben.

Alles logisch, gut und schön. Gesünder für die Menschheit und die Hennen wäre es aber gewesen, die Christen hätten Oliven als österliche­s Symbol gewählt. Die wachsen an Bäumen und sind auch in großen Mengen recht gesund. Allerdings haben sie natürlich Nachteile: Man kann Oliven nicht so schön bunt bemalen wie Eier und sie an Sträucher und Bäume vor dem Reihenhaus hängen.

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