Augsburger Allgemeine (Land West)
Es ist noch Luft nach oben
Es gehört schon fast zum Repertoire der politischen Sonntagsreden: Unsere Städte müssen fahrradfreundlicher werden. Was früher mal das Alleinstellungsmerkmal der Grünen war, ist heute von fast allen Parteien zu hören.
Und es hat sich ja auch einiges getan in den letzten Jahren: Neue Radwege wurde ausgewiesen und verbreitert und man hat auch das Gefühl, dass Autofahrer mehr Verständnis für Radler aufbringen.
Trotzdem sind die Noten, die Radfahrer den Städten auch in unserer Region geben, nicht gerade berauschend. Königsbrunn gehört laut einer Umfrage des ADFC mit einer Schulnote von 3,5 noch zu den besten in Bayern. Es ist also Luft nach oben: Zu enge oder zugeparkte Radwege, fehlende Unterstellmöglichkeiten, Probleme, das Rad in Bus oder Bahn zu transportieren – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Der Landkreis Augsburg hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil des Radverkehrs von jetzt 18 auf 27 Prozent zu erhöhen. Die Plattform, auf der Radler ihre Ideen einbringen, ist eine gute Idee und könnte helfen, das Ziel zu erreichen. Doch die Verbesserungen dürfen nicht auf die lange Bank geschoben werden. Gerade in diesen Zeiten, in denen so viele Fahrräder wie schon lange nicht mehr verkauft wurden, muss sich was tun, damit die Menschen ihre neuen Bikes auch nutzen und das umweltfreundliche Verkehrsmittel nicht nur in der Freizeit, sondern auch auf dem Weg zur Arbeit attraktiver wird.