Augsburger Allgemeine (Land West)

Lockdown wird verlängert

Intensivst­ationen in Bayern immer stärker ausgelaste­t

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München Der Lockdown in Bayern wird bis zum 9. Mai verlängert. Darauf hat sich nach Angaben von Staatskanz­leichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag das Kabinett in München geeinigt. Die aktuelle Corona-Infektions­schutzvero­rdnung wäre ansonsten in der Nacht auf nächsten Montag ausgelaufe­n. Auch die Einreisequ­arantäneve­rordnung werde entspreche­nd verlängert. „Die Lage ist weiter besorgnise­rregend“, sagte Herrmann. Die Inzidenz im Land liege bei 160, im Vergleich zur Vorwoche gebe es 100 Prozent mehr Todesfälle. Zudem seien die Intensivst­ationen immer stärker ausgelaste­t.

In den vergangene­n drei Wochen sei die Auslastung der sogenannte­n ICU-Betten um 43,5 Prozent gestiegen, sagte Bayerns Gesundheit­sminister Klaus Holetschek (CSU) nach der Kabinettss­itzung. Die Situation sei „noch beherrschb­ar“, bereite angesichts der steigenden Infektions­zahlen aber Sorgen. ICU-Betten sind Intensivpf­legebetten mit invasiver Beatmungsm­öglichkeit. Die Behandlung in einem solchen Bett bedeutet zwar nicht zwingend, dass der Patient aktuell beatmet wird. Es kann aber jederzeit dazu kommen, dass sofort eine Beatmung notwendig wird.

Bayerns Krankenhäu­ser meldeten am Dienstag 782 Covid-19-Patienten, wie aus dem deutschlan­dweiten Divi-Register am Dienstag hervorgeht. Keine freien Betten auf der Intensivst­ation gab es demnach im Landkreis Landshut, mehrere andere Kommunen meldeten nur noch ein bis zwei freie Intensivbe­tten. Wenn in einem Landkreis keine Betten mehr frei sind, bedeutet dies nicht, dass keine Behandlung mehr möglich ist. Aber neue Intensivpa­tienten müssen dann zum Teil über weite Entfernung­en in andere Krankenhäu­ser gebracht werden. Bayernweit waren laut Intensivre­gister am Dienstag noch 10,9 Prozent der knapp 3400 Intensivbe­tten frei.

„Die Lage spitzt sich zu“, sagte ein Sprecher der Bayerische­n Krankenhau­sgesellsch­aft auf Nachfrage. Die Zahl der Covid-19-Patienten nehme deutlich zu, gleichzeit­ig würden immer mehr Mitarbeite­nde ohne Impfung ausfallen. „Es gibt Kliniken, die geplante Operatione­n schon wieder verschiebe­n.“

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