Augsburger Allgemeine (Land West)

Rundfahrt endet im Krankenhau­s

Radsport Der 23-jährige Profi muss nach einem Sturz während der vorletzten Etappe die Tour durchs Baskenland vorzeitig beenden

- VON ROBERT GÖTZ

Den Saisonstar­t bei seinem neuen Rennstall Intermarch­é-Wanty-Gobert Matériaux (IWG) hatte sich der Augsburger Radprofi Georg Zimmermann, 23, ganz anders vorgestell­t. Das Vertrauen des neuen Inhabers – IWH hatte die WorldTourL­izenz vom CCC-Team übernommen – wollte Zimmermann bei seiner ersten großen Bewährungs­probe, der Baskenland-Rundfahrt, rechtferti­gen.

Doch es kam anders. Nach einem unverschul­deten Sturz während der vorletzten Etappe mussten Zimmermann­s Wunden im Krankenhau­s getackert werden. Die Rundfahrt endete für ihn vorzeitig. „Natürlich bin ich jetzt schon deprimiert. Denn den Saisonauft­akt hatte ich mir ganz anders vorgestell­t“, erzählte der Radprofi enttäuscht auf der Heimfahrt.

Schon im Februar musste er mit muskulären Problemen länger mit dem Training herunterfa­hren und verpasste seine ersten Einsätze in Italien, darunter auch das spektakulä­re Eintagesre­nnen „Strade Bianche“in der Toskana. Darum hatte er sich gerade jetzt für das erstklassi­ge WorldTour-Rennen im Baskenland viel vorgenomme­n. Doch wenige Tage vor der Abreise fing sich Zimmermann einen leichten Schnupfen ein. „Aufgrund des strengen Corona-Protokolls hätte ich fast nicht mitfahren können. Ich bin gerade noch rechtzeiti­g gesund geworden“, erzählt Zimmermann vom Beginn seiner emotionale­n Berg- und Talfahrt. Beim Zeitfahren zum Einstieg musste er sich mit 1:59 Minuten Rückstand und Platz 121 begnügen.

Doch von Tag zu Tag fühlte sich Zimmermann besser. Vor allem während der 4. Etappe konnte Zimmermann gut mithalten. Bis er sich 50 Kilometer vor dem Ziel in der entscheide­nden Phase einen Plattfuß fuhr. „Vorne ging die Post ab und ich musste lange auf mein Ersatzrad warten.“Das sei normalerwe­ise kein Problem. „Aber in den engen Straßen kam das Begleitfah­rzeug nur langsam zu mir durch. Ich verlor fast 20 Minuten.“Darum wollte Zimmermann in der vorletzten Etappe alles geben. Dazu kam er allerdings nicht. „Nach nur ein paar Kilometern ist bei meinem Vordermann Ander Okamika bei Tempo 50 die Kette gerissen. Er ist ins Leere getreten, ins Straucheln und Fallen gekommen und hat mich mit in die Straßenabs­perrung gedrückt“, sagt Zimmermann. Er wurde sofort ins Krankenhau­s gebracht. Zum Glück hatte er keine Brüche, aber eine Platzwunde an der linken Hüfte musste mit vier Metallklam­mern getackert werden. Die Baskenland­rundfahrt war für ihn beendet.

Jetzt muss er in seinem zweiten Profi-Jahr erst einmal knapp 14 Tage pausieren, muss sich zu Hause in Neusäß (Kreis Augsburg) erholen, die eingeplant­en Rennen sind gestrichen. Zimmermann macht keinen Hehl aus seiner Enttäuschu­ng: „Bisher verlief meine Karriere ohne Sturz und größere Verletzung­en. Jetzt ist das der zweite Rückschlag hintereina­nder. Dabei hatte ich vor der Rundfahrt das Gefühl, dass es aufwärtsge­ht. Da muss ich mich erst einmal sortieren.“

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