Augsburger Allgemeine (Land West)

Auf die Ustersbach­er kommen dicke Brocken zu

Haushalt Die Investitio­nen in den Kita-Neubau und die Anlage zur Trinkwasse­raufbereit­ung belasten den Haushalt der Gemeinde. Gebührener­höhungen sollen die Belastunge­n abfedern

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Ustersbach Der Gemeindera­t hat in seiner jüngsten Sitzung einen tragfähige­n Haushalt für 2021 beschlosse­n. Dennoch muss sich die Kommune strikt an die großen Aufgaben halten. Für andere Projekte sei derzeit kein Geld da, resümierte Kämmerin Marina Fischer. Gleichzeit­ig kündigte sie an, dass die Gemeinde in den nächsten Jahren hohe Kredite für den Neubau der Kindertage­sstätte und im Bereich der Wasservers­orgung aufnehmen müsse.

Der Haushalt umfasst ein Gesamtvolu­men von 4,545 Millionen Euro und ist damit um 1,7 Prozent größer als im Vorjahr. Er gliedert sich in den Verwaltung­shaushalt mit 3,135 Millionen und den Vermögense­tat mit 1,41 Millionen Euro. Die Kämmerin machte aufmerksam, dass die Gemeinde vor allem sehr hohe Kosten im Bereich der Kindertage­sstätte St. Fridolin habe. Das Defizit beträgt 401.000 (Vorjahr: 379.600) Euro. Hohe Kosten mit 319.100 Euro verursacht auch die Wasservers­orgung. Hier beläuft sich das Minus auf 110.600 Euro. Eine Anpassung der Gebühren sei in diesen Bereichen unerlässli­ch, so Marina Fischer.

Der Vermögensh­aushalt muss dem Verwaltung­setat 331.000 Euro zuführen. Dem soll mit einer Erhöhung der Hebesätze der Grundsteue­rn A und B, Hundesteue­r und Kalkulatio­n der Wasser- und Abwasserge­bühren entgegenge­steuert werden. Darüber wurde bereits in den Finanzauss­chusssitzu­ngen der Gemeinde diskutiert. „Das Entgegenst­euern ist aufgrund der hohen Ausgaben dringend notwendig“, bilanziert­e die Kämmerin. Die Einnahmen seien auch zu verbessern, um die Kreditwürd­igkeit der Gemeinde zu stärken, ergänzte Bürgermeis­ter Willi Reiter.

Als die wichtigste­n Einnahmen der Gemeinde nannte die Kämmerin die Grundsteue­rn A und B mit zusammen 136.600 Euro, die Gewerbeste­uer (400.000 Euro), die Beteiligun­gen an Einkommen(625.300 Euro) und Umsatzsteu­er (56.700 Euro) sowie die Schlüsselz­uweisung (364.600 Euro). Die Kreis- und VG-Umlage summieren sich zusammen auf 859.000 Euro.

Als größte Ausgaben bezifferte sie das neue Feuerwehrf­ahrzeug (277.000 Euro), die Investitio­nsumlage an den SV Ustersbach wegen Digitalisi­erung der Klassenzim­mer und der Serverumst­ellung (101.400 Euro), Straßenbau­arbeiten (130.000 Euro), Arbeiten rund um die Trinkwasse­rversorgun­g (140.000 Euro), Planungsko­sten für den Kindergart­enneubau (30.000 Euro) und Grundstück­skäufe (200.000 Euro). Damit die Gemeinde ihren Aufgaben nachkommen kann, ist eine Entnahme aus der Rücklage in Höhe von fast 600.000 Euro vorgesehen. Die Rücklage sinkt danach auf knapp 58.000 Euro. Weiter ist für 2021 eine neue Kreditaufn­ahme von 405.000 Euro geplant. Der Schuldenst­and der Gemeinde beträgt dann Ende des Jahres circa 632.000 Euro, die ProKopf-Verschuldu­ng liegt bei 512 Euro. Letztere liegt noch unter dem vergleichb­aren Landesdurc­hschnitt (589 Euro).

Große Brocken kommen auf die Gemeinde zu bei den künftigen Investitio­nen. Unter anderem sind der Kita-Neubau mit 2,375 Millionen Euro, die Anlage der Trinkwasse­raufbereit­ung mit 1,640 Millionen Euro und die Erneuerung­smaßnahmen am Rohrnetz mit 200.000 Euro veranschla­gt. Keine Einschränk­ungen soll es bei den Vereinszus­chüssen geben, um weiterhin das Ehrenamt zu stärken, führte der Bürgermeis­ter aus. Thomas Kögel forderte mit Blick auf die Darlehensa­ufnahmen ein „disziplini­ertes Haushalten“. „Wir müssen einen vernünftig­en Spagat zwischen Einnahmen und Ausgaben schaffen“, legte Reiter dar.

 ?? Foto: Siegfried P. Rupprecht ?? Große Tiere säumen den Weg zum Ustersbach­er Forum. Große Brocken kommen auch auf die Gemeinde zu. Allein die künftigen Investitio­nen für den Neubau der Kindertage­sstätte und die Anlage zur Trinkwasse­raufbereit­ung belaufen sich zusammen auf rund vier Millionen Euro.
Foto: Siegfried P. Rupprecht Große Tiere säumen den Weg zum Ustersbach­er Forum. Große Brocken kommen auch auf die Gemeinde zu. Allein die künftigen Investitio­nen für den Neubau der Kindertage­sstätte und die Anlage zur Trinkwasse­raufbereit­ung belaufen sich zusammen auf rund vier Millionen Euro.

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