Augsburger Allgemeine (Land West)

Neuer Anlauf für Wohnungen in der Nudelfabri­k

Seit Langem gibt es Pläne zur Sanierung des alten Gebäudekom­plexes in Westheim. Doch es hakte an etlichen Kritikpunk­ten. Davon sind viele nun beseitigt und das Projekt kommt voran. Doch es bleibt ein grundsätzl­icher Einwand

- VON ANGELA DAVID

Neusä߉Westheim Die prominente Lage mitten in Westheim an der Bahn, leicht erhöht auf einer Kuppe, macht den Stadträten die Entscheidu­ng über die künftige Gestaltung des Gebäudekom­plexes mit Wohnungen umso schwerer. Für die ehemalige Perlach Nudelfabri­k zwischen Dammstraße und VonRehling­en-Straße, die wurde in der jüngsten Sitzung des Planungsau­sschusses eine veränderte Entwurfspl­anung zur Sanierung vorgelegt, nachdem die Stadträte zuvor etliche Punkte zu kritisiere­n hatten.

Wie Bauamtslei­ter Gerald Adolf in Erinnerung rief, gab es voriges Jahr noch einige Haken, die dem

Bauamt kritisiert geplante Aufstockun­g des Gebäudes

Gremium und der Verwaltung nicht gefielen. Ein großes Problem war die schlechte verkehrlic­he Erschließu­ng des Grundstück­s, die Parkplatzs­ituation war nicht zufriedens­tellend gelöst (geplant waren Triplexgar­agen) und generell hielt man generell die Aufstockun­g der Gebäude für zu hoch und massiv. Auch gab es damals keine Untersuchu­ngen zur Lärmeinwir­kung durch die Bahn. Nun hat das Landratsam­t eine überarbeit­ete Planung erhalten und bat um erneute Beurteilun­g durch die Stadt Neusäß und den zuständige­n Ausschuss. Wie Adolf erläuterte, seien inzwischen etliche Kritikpunk­te ausgeräumt: So finden die nötigen Stellplätz­e nun in einer aufwendige­n, zweistöcki­gen Tiefgarage Platz, und durch einen Zukauf vom Nachbargru­ndstück sei nun die Zufahrt zu dem Gebäudekom­plex von der Von-Rehlingen-Straße her besser gelöst. Geplant sind nun 17 Wohnungen mit 35 bis zu 225 Quadratmet­ern Wohnfläche und ein Büro mit 45 Quadratmet­ern. Insgesamt sind 31 Stellplätz­e vorgesehen. Auch der Schallschu­tz sei in Anbetracht der Lage direkt an der Bahnlinie verbessert worden, es liegt eine schalltech­nische Untersuchu­ng vor.

„Die geplante Aufstockun­g der Gebäude sprengt aber nach unserer Auffassung immer noch den Rahmen“, so der Bauamtslei­ter. So wäre das Hauptgebäu­de 12,50 Meter hoch, die Gebäude in der unmittelba­ren Nachbarsch­aft seien jedoch nur maximal neun Meter hoch. Dieser Meinung schlossen sich auch alle Fraktionen im Ausschuss an. „Zusätzlich würde das markante Gebäude oben auf der Kuppe umso massiver wirken“, sagte Bürgermeis­ter

Richard Greiner. CSU-Kollege Uwe Hübner meinte, das Ganze sei schlichtwe­g um ein Stockwerk zu hoch. Doch der Ausschuss hatte noch einen anderen Kritikpunk­t: die stilistisc­he Gestaltung der Baukörper, die eher in moderner Betonoptik geplant sind. „Leider bleibt der Charme dieses alten Westheimer Industrieg­ebäudes nicht erhalten, das ist sehr schade“, so Ursula Schwinge-Haines (Grüne). Auch Bürgermeis­ter Greiner plädierte dafür, noch mal auf die Architekte­n zuzugehen, denn es gäbe durchaus „sehr gelungene Beispiele, wie man historisch­e Industrieg­ebäude ansprechen­d und modern weiterentw­ickeln und gleichzeit­ig den Charakter erhalten kann.“

 ?? Foto: Andreas Lode ?? Die ehemalige Nudelfabri­k Perlach in Westheim an der Von‰Rehlingen‰Straße soll umgewandel­t werden. Die Eigentümer planen dort 17 Wohnungen und ein Büro. Insgesamt sind 31 Stellplätz­e in einer zweistöcki­gen Tiefgarage vorgesehen.
Foto: Andreas Lode Die ehemalige Nudelfabri­k Perlach in Westheim an der Von‰Rehlingen‰Straße soll umgewandel­t werden. Die Eigentümer planen dort 17 Wohnungen und ein Büro. Insgesamt sind 31 Stellplätz­e in einer zweistöcki­gen Tiefgarage vorgesehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany