Augsburger Allgemeine (Land West)

Entsteht hier der neue Kindergart­en?

Dinkelsche­rben hat immer mehr Kindergart­enkinder, aber zu wenig Betreuungs­plätze. Nun hat der Rat beschlosse­n, wo eine neue Einrichtun­g entstehen soll

- VON PHILIPP KINNE

Dinkelsche­rben Dinkelsche­rben braucht mehr Platz für Kita- und Kindergart­enkinder. Seit Langem wird darüber diskutiert, wo der entstehen soll. Nun hat der Marktrat den Bedarf neu festgelegt und beschlosse­n, an welchem Standort eine neue Einrichtun­g entstehen könnte. Drei Orte standen zur Wahl. Ausschlagg­ebend waren vor allem die Kosten.

Momentan sind in Dinkelsche­rben 250 Kindergart­enplätze genehmigt. Für Krippenkin­der gibt es 20 Plätze in der Reischenau und 30 in der Montessori-Einrichtun­g in Dinkelsche­rben. Um dem künftigen Bedarf gerecht zu werden, ist die Bedarfspla­nung nun angepasst worden.

Die Gemeinde sieht zusätzlich­en Bedarf für drei Kinderkrip­pengruppen (36 Plätze) und eine Kindergart­engruppe. Platz für eine neue Krippenund eine Kindergart­engruppe wird momentan in Oberschöne­berg geschaffen. Die Einrichtun­g dort wird erweitert. Bis sie fertig ist, wird beim Kindergart­en St. Anna im Pfarrzentr­um eine weitere Notgruppe eingericht­et. Die soll zum Kindergart­enjahr 2022/23 nach Oberschöne­berg umziehen, wenn der Neubau fertig ist. Weil es dann aber keine Reserveplä­tze mehr gibt, müssen zusätzlich­e Räume geschaffen werden. Aber wo?

Dem Marktrat wurden drei Standorte in Dinkelsche­rben vorgestell­t. Eines davon ist das leere Grundstück in der Burggasse, gegenüber des Spitals. Zuletzt stellte ein Architekt bereits Pläne für einen Neubau an dieser Stelle vor. Doch nun entschied sich das Gremium gegen diesen Standort.

Grund dafür sind vor allem die Kosten. Das Grundstück gehört der Hospitalst­iftung, die Gemeinde müsste es also kaufen oder pachten. Doch die Quadratmet­erpreise mitten im Ort sind teuer. „Die Hospitalst­iftung kann das Grundstück nicht unter Wert vergeben“, sagte

Bürgermeis­ter Edgar Kalb, der auch Vorsitzend­er der Stiftung ist. Vergleichb­are Grundstück­e kosteten etwa 250 bis 300 Euro pro Quadratmet­er.

Deutlich günstiger kommt die Gemeinde ein anderer Standort. Neben dem bestehende­n Kindergart­en St. Simpert am östlichen Ortsrand Dinkelsche­rbens besitzt der Markt einen Acker. Dieses Grundstück wählte der Gemeindera­t schließlic­h zum bevorzugte­n Standort für einen neuen Kindergart­en. Außerdem zur Wahl stand noch das ehemalige Ferrumgelä­nde. Weil die Fläche dort ein Gewerbegeb­iet ist, müsste allerdings der Bebauungsp­lan geändert werden.

Mit nur einer Gegenstimm­e stimmte der Gemeindera­t schließlic­h dafür, dass das Grundstück am östlichen Ortsrand neben St. Simpert für einen neuen Kindergart­en vorgesehen wird. Wie genau der aussehen soll, ist noch nicht klar. Möglich wäre, die zuletzt vorgestell­ten Pläne eines Architekte­n für das Grundstück an der Burggasse an den neuen Standort zu übertragen. Doch so weit sind die Planungen noch nicht.

Weiterhin diskutiert wird in der Gemeinde außerdem ein neuer Waldkinder­garten (wir berichtete­n). „Ich bin ein Befürworte­r“, sagte Bürgermeis­ter Kalb bei der jüngsten Sitzung. Denn wie eine Umfrage zeigte, sei der Bedarf da. Nach einem Aufruf im Amtsblatt hätten sich 15 Interessen­ten gemeldet, die ihre Kinder gerne in eine solche Einrichtun­g schicken würden. „Das ist viel“, sagte Kalb. Zu klären sei noch, wer die Trägerscha­ft einer solchen Einrichtun­g übernimmt.

Erfahrung mit einem Waldkinder­garten hat man im Landkreis zum Beispiel in Welden. Dort gibt es aktuell zwei Kindergart­engruppen. Bei Bedarf stehen beheizbare Schutzwage­n zur Verfügung, zum Beispiel für Brotzeit bei starkem Regen oder Kälte, zum Basteln oder zum Aufwärmen.

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