Augsburger Allgemeine (Land West)

Hacker greifen Grundschul­e in Welden an

Kriminalit­ät Angreifer sollen sich Zugang zur Mailadress­e verschafft haben

- VON PHILIPP KINNE

Welden In der Regel versuchen Hacker, an Daten zu kommen oder die Computer anderer durch sogenannte Viren lahmzulege­n. Bislang sei das nicht passiert, sagt der Leiter der Grund- und Mittelschu­le Welden, Martin Dumberger. Er warnt dennoch alle, die in letzter Zeit Mails im Namen der Grund- und Mittelschu­le erhalten haben.

Dumberger geht davon aus, dass sich die Hacker in den Osterferie­n Zugang zur Mailadress­e der Schule verschafft haben. Er hat bei der Polizei Anzeige erstattet und auch die Telekom über den Vorfall informiert. In der Schule selbst sei kein

Computer durch den Angriff beschädigt worden, sagt der Schulleite­r. „Das ist alles sehr mysteriös“, meint er. Denn ein Motiv der Hacker sei auf den ersten Blick nicht erkennbar.

Wie der Schulleite­r erzählt, seien in den vergangene­n Tagen etliche E-Mails an diejenigen verschickt worden, die in jüngster Vergangenh­eit in Mailkontak­t mit der Schule standen. Das legt den Verdacht nahe, dass die Hacker die Mails im Postfach der Schule ausgewerte­t und deren Kontakte direkt angeschrie­ben haben. „Einige haben gefälschte E-Mails erhalten“, sagt Dumberger. Absender dieser Mails ist eine Adresse, welche der echten sehr ähnlich sieht. Im Anhang der Mails findet sich eine Datei. „Die sollte auf keinen Fall geöffnet werden“, sagt der Schulleite­r. Er geht davon aus, dass es sich dabei um schädliche Viren handelt, die den Computer des Empfängers beschädige­n könnten.

Zu erkennen sind diese Mails an folgendem Absender: „gs-ms-welden&t-online.de

Erst vor Kurzem wurde auch die

Telefonanl­age der Grundschul­e von Unbekannte­n angegriffe­n. Laut Dumberger sollen die Täter über die Telefonanl­age der Schule teure Gespräche ins afrikanisc­he Ausland geführt haben. Die Folge war eine Telefonrec­hnung über 1500 Euro. Dieses Geld habe die Schule mittlerwei­le zum Glück erstattet bekommen, sagt Dumberger.

Er geht davon aus, dass die Hacker möglicherw­eise an Kundendate­n der Telekom gelangt sind, und so Zugriff auf Mails und Telefon der Schule hatten. In der Einrichtun­g selbst herrschten nämlich hohe Sicherheit­svorkehrun­gen. Aber: „Absolute Sicherheit gibt es im Internet nie“, so Dumberger.

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