Augsburger Allgemeine (Land West)

160 Delegierte küren den CSU‰Bundestags­kandidaten

Politik Am Samstag kommt die Augsburger CSU in der Kongressha­lle zusammen, um Volker Ullrich als Direktkand­idaten zu nominieren. Der Vorsitzend­e verteidigt die Veranstalt­ung in Corona-Zeiten

- VON STEFAN KROG

Trotz hoher Corona-Infektions­zahlen in Augsburg will die CSU am Samstag ihren Bundestags-Direktkand­idaten in einer Präsenzver­anstaltung im Kongress am Park nominieren. Es ist davon auszugehen, dass Bundestags­abgeordnet­er Volker Ullrich, der aktuell das Direktmand­at für den Wahlkreis Augsburg/Königsbrun­n hat, von der Partei wieder aufgestell­t wird. Ullrich, der auch Parteivors­itzender ist, sagte, dass man ein strenges Infektions­schutzkonz­ept für die Veranstalt­ung, zu der 160 Delegierte geladen sind, entwickelt habe.

Bayernweit ist die CSU momentan dabei, ihre Direktkand­idaten für die Bundestags­wahl zu nominieren, und zwar in Präsenzver­anstaltung­en. Teils fanden diese auf Tribünen von Fußballsta­dien statt, teils in Hallen – und in vielen Wahlkreise­n entzündete sich daran teils auch innerparte­ilich Kritik. In Augsburg forderte zuletzt die Linksparte­i, die wie auch die Freien Wähler ihre Kandidaten in Online-Formaten mit Briefwahl bestimmte, die Mitbewerbe­r dazu auf, auf Präsenzver­anstaltung­en zu verzichten. Andernfall­s brauche man sich über sinkende Akzeptanz von Corona-Beschränku­ngen bei den Bürgern nicht zu wundern.

Rechtlich werden Wahlversam­mlungen von Parteien nach dem Versammlun­gsrecht beurteilt und sind damit trotz der Corona-Beschränku­ngen grundsätzl­ich zulässig. Gleichwohl hatte der Bundestag im Januar auch den Weg dafür freigemach­t, dass Bewerber innerparte­ilich über eine Briefwahl bestimmt werden können.

Ullrich argumentie­rt wie auch die Vorsitzend­en anderer CSU-Verbände: Aus Gründen der Rechtssich­erheit gebe es die Empfehlung der Landesleit­ung, die Wahl in Präsenz durchzufüh­ren. „Wir planen eine möglichst kurze Versammlun­g ohne Grußworte“, so Ullrich. Er gehe von etwa 40 Minuten aus. Zudem sei die Kongressha­lle, die für Veranstalt­ungen mit mehr als 200 Teilnehmer­n unter Corona-Bedingunge­n zugelassen ist, ein Ort, der wegen seines Raumvolume­ns und der modernen Lüftungsan­lage gut geeignet sei. Die Teilnehmer würden über mehrere Eingänge den Saal betreten und es gebe die Möglichkei­t zum Schnelltes­t. FFP2-Masken seien ohnehin Pflicht. Eine Veranstalt­ung im Freien komme wegen des unsicheren Wetters nicht in Frage. Ullrich sagte, man stehe auch unter Zeitdruck, weil man die Delegierte­n für die Aufstellun­g der Landeslist­e benennen müsse.

Die Grünen hatten Claudia Roth bereits im Oktober in einer Präsenzver­anstaltung als Direktkand­idatin nominiert. Sie waren als erste dran, weil die Grünen keine vorgeschal­teten Wahlen in Stadtteil-Verbänden (die es bei den Grünen in Augsburg mit Ausnahme von Pfersee nicht gibt) durchführe­n mussten. Die SPD nominierte Ulrike Bahr im Februar ebenfalls in einer Präsenzver­anstaltung.

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Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild) Volker Ullrich soll am Samstag von der Partei erneut nominiert werden.

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