Augsburger Allgemeine (Land West)

Die SPD kämpft um ihre Existenz

- VON HENRY STERN henry.stern@mainpost.de

Mit einer Doppelspit­ze will die Bayern-SPD den Absturz in die politische Bedeutungs­losigkeit stoppen. Einen „Neustart“verspricht das frische Führungste­am Florian von Brunn und Ronja Endres. Der wäre auch bitter nötig, denn die SPD hat es zuletzt kaum noch geschafft, landespoli­tisch irgendwelc­he Akzente zu setzen.

Den festen Willen zum Wandel und das ehrliche Engagement für die Partei kann man der neuen Führung sicher nicht absprechen. Doch das alleine wird nicht reichen. Denn auch der virtuelle Parteitag zeigte mit stundenlan­ger Selbstbesc­häftigung über Satzungsfr­agen und Arbeitskre­ise, woran es den Genossen wirklich mangelt: An klaren Themen, mit denen sie politische­s Profil gewinnen wollen. Und an klaren Botschafte­n, mit denen sie potenziell­e Wähler für sich begeistern können.

Vielen Genossen reicht offenbar noch immer der Glaube, die richtigen Überzeugun­gen zu haben. Und wenn die Wähler diese Überzeugun­gen nicht teilen wollen? Dann eben nicht. Eine Einstellun­g, die brandgefäh­rlich ist. Denn der Absturz wird nicht von alleine enden.

Tief gespalten zeigte sich die Bayern-SPD zudem auf ihrem Parteitag – nur denkbar knapp konnte sich das Lager „Wandel“gegen das von Uli Grötsch geführte Lager „Tradition“durchsetze­n.

Gelingen kann ein neuer Aufschwung aber nur, wenn alle in der schrumpfen­den Partei gemeinsam an einem Strang ziehen – und die bittere Wahrheit der letzten Landtagswa­hl endlich nicht mehr verdrängen.

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