Augsburger Allgemeine (Land West)
Verbrannt im Krankenhaus
82 Tote bei Feuer in Bagdad
Bagdad Eine Explosion, dichter Rauch und bald darauf die ganze Corona-Station in Flammen: Beim schweren Unglück in einem Krankenhaus in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind 82 Menschen ums Leben gekommen und 110 weitere verletzt worden, wie das dortige Innenministerium mitteilte.
Wie genau es zum Brand im AlKhatib-Krankenhaus kam, war zunächst unklar. Als mögliche Gründe wurden ein Kurzschluss oder ein Problem mit den dort gelagerten Sauerstoffflaschen genannt. Nach Medienberichten war eine der Flaschen explodiert, woraufhin sich Feuer in der Station ausbreitete. Die Flammen hätten auf 16 Räume übergegriffen – auch dorthin, wo schwer kranke Corona-Patienten untergebracht waren, sagte ein Augenzeuge. Mehrere Männer hätten Patienten in Sicherheit und mit ihren Autos dann in andere Krankenhäuser gebracht. Feuerwehrleute löschten den Brand schließlich. Ganze Räume und Flure lagen danach in Schutt, wie auf Bildern zu sehen war. Augenzeugen berichteten von verkohlten Leichen.
Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi ordnete eine rasche Untersuchung an und ließ den Direktor des Krankenhauses sowie Verantwortliche für Sicherheit und Instandhaltung festnehmen. Die Todesopfer seien als „Märtyrer“zu betrachten. Mit dieser Einstufung können die Angehörigen finanzielle Unterstützung der Regierung erhalten. Die US-Regierung bot dem Irak Hilfe an: „Wir sind bereit, die Regierung des Iraks und sein Volk in diesem tragischen Moment zu unterstützen“, erklärte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan.